Ausbruch in Fritzens

Herpesvirus in Tirol: Drei Pferde gestorben

Tirol
17.03.2021 16:13

Nach dem Ausbruch des gefürchteten Pferdevirus EHV-1 in Tirol auf der Anlage der Familie Haim-Swarovski sind nun drei Pferde an der tückischen Krankheit verstorben. Wie Klaus Haim, der den Stall mit seiner Frau Evelyn Haim-Swarovski betreibt, bestätigte, starben zwei ältere Pferde und ein Esel an dem Herpesvirus. Rund 20 der 40 Tiere auf der Anlage waren bereits erkrankt, einige sind glücklicherweise wieder genesen.

Nach dem Ausbruch im spanischen Valencia bei einem großen, internationalen Reitturnier und der anschließenden Verschleppung in andere EU-Staaten ist nach wie vor unklar, wie es zu dem Ausbruch in Tirol kam. Klaus Haim betonte gegenüber den „Bezirksblättern“ einmal mehr, keines der Pferde vom Schindlhof sei im Ausland gewesen. Auch sei der Bestand, bis auf die nun verstorbenen Tiere, gegen Herpes geimpft gewesen.

„Die Situation ist sehr belastend“
„Die beiden alten Pferde (27 und 28 Jahre alt, Anm.) hatten Vorerkrankungen, und wir hatten schon vorher erwogen, sie zu erlösen. Leider waren wir im guten Glauben, dass die Zeit ihres Lebens vielfach geimpften alten Pferde einen genügenden Schutz haben. Jetzt wissen wir es besser und ziehen unsere Lehre daraus“, bekennt Klaus Haim gegenüber dem Magazin „Pferderevue“.

„In Zukunft werden wir immer alle Pferde regelmäßig impfen - und auch unsere Esel. Die Impfung schützt zwar nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion bzw. Erkrankung, aber die geimpften Pferde zeigen einen wesentlich milderen Verlauf der Krankheit. Das können wir deutlich erkennen.“ Die Situation sei „sehr belastend“: „Die Nächte sind kurz.“ Das Team sei rund um die Uhr im Einsatz, um die kranken Tiere zu versorgen. Schutzkleidung und Desinfektionsmittel sind ständige Begleiter.

Weltcupfinale in Göteborg abgesagt
Unterdessen hat der Weltreiterverband FEI das Weltcupfinale der Spring- und Dressurreiter im schwedischen Göteborg abgesagt. Auch die Turniersperre für den Reitsport in Europa wurde bis 11. April verlängert. Der österreichische Pferdesportverband OEPS schloss sich dieser Empfehlung an, die Pferde bleiben auch hierzulande bis 11. April in ihren Heimatstallungen. Auch Kurse und Lehrgänge sind abgesagt.

Pferde können nicht mehr stehen
Eine Infektion mit EHV-1 kann in den schlimmsten Fällen tödlich enden. Die erkrankten Pferde zeigen hohes Fieber sowie oftmals neurologische Ausfallserscheinungen. Auch Atemwegsprobleme können auftreten. Im extremen Fällen können die Pferde nicht mehr selbstständig aufstehen und müssen dann mithilfe von Trageschlingen und Gurten wieder auf die Beine gebracht werden. Menschen können sich zwar nicht anstecken, allerdings kann das Virus über Kleidung bzw. Ausrüstung auf die Tiere übertragen werden.

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