Nach kleinem Kristall

„Unglaubliches Team“ tritt aus Hirschers Schatten

Wintersport
15.03.2021 06:07

Der erste WM-Titel, die ersten Slalomsiege im Weltcup, die ersten Riesentorlauf-Podestplätze und schließlich die erste Kristallkugel: Österreichs Technik-Asse sind im Jahr 2021 etwas aus dem langen Schatten von Marcel Hirscher getreten. „Es ist gut so, jetzt hat er vielleicht auch ein bisserl mehr Ruhe“, sagte Marco Schwarz in Kranjska Gora nach dem vorzeitigen Gewinn der Slalomwertung. „Marcel hat genug daheim stehen, jetzt weiß ich auch, wie cool sich das anfühlt.“

Ski-Star Hirscher gewann bis 2019 insgesamt 20 Kugeln. Er feierte acht Gesamtsiege und holte je sechs Disziplinwertungen in Riesentorlauf und Slalom. Das sind freilich riesengroße Fußstapfen, weshalb Manuel Feller gleich einmal relativierte: „Er ist der Größte aller Zeiten, da braucht man nur auf das Papier schauen. Aber ich glaube, wir haben gezeigt, dass wir ein unglaubliches Team beinander haben, dass wir sehr, sehr schnell Slalom fahren und zu den Besten der Welt gehören.“ Man würde nicht alles gewinnen, aber hart arbeiten, zusammenhalten und kämpfen. „Die Leistung des Teams ist cool.“

Eine Aussage, die Andreas Puelacher nur zu gern unterstrich. Der Rennsportleiter der Herren im ÖSV-Alpinskiteam musste sich vor allem in der vergangenen Saison, die kugellos endete, viel Kritik anhören. „Es ist nicht angenehm, aber gehört zum Job dazu.“ Die jetzt eintrudelnden Gratulationen gibt er weiter: „Marco hat ein sehr gutes Umfeld, seine Familie und das Trainerteam. Das funktioniert rund um die Slalommannschaft sehr gut, da haben alle einen großen Anteil am Erfolg. Jeder vertraut jedem, alle gehen einen gemeinsamen Weg. Das ist auch bei der Speedmannschaft so.“

Ruhe bewundernswert
An Schwarz bewundert Puelacher u.a. dessen „Ruhe“, wohingegen er selbst nach wie vor regelmäßig nervös wird. „Ich bin mit meinem ganzen Inneren bei den Rennen dabei. Mir macht es einfach Spaß zu arbeiten. Mit den Trainern Programme zu erstellen, über Technik zu diskutieren. Das ist wirklich eine sehr große Ehre für mich, dass ich dabei sein und das machen darf.“ Erlebt hat er in diesem Winter bisher viel Erfreuliches, dazu zählten auch die drei Goldmedaillen bei der WM. Und beim Weltcupfinale in Lenzerheide sind noch die Kristallkugeln im Super-G und der Abfahrt möglich.

Im Gesamtweltcup spitzt sich das Duell zwischen Alexis Pinturault (FRA/1.100) und Marco Odermatt (SUI/1.069) zu, der Franzose verpasste es mit seinem Ausfall im Kranjska-Gora-Slalom am Sonntag, sich vor den Speedrennen etwas Luft zu verschaffen. Dahinter geht es um Rang drei eng zu, Loic Meillard (SUI/760), Schwarz (754), Matthias Mayer (700) und Vincent Kriechmayr (675) mischen u.a. noch mit. „Es sind noch wichtige Rennen, die werde ich noch gescheit runterdrücken“, hat sich Schwarz jedenfalls vorgenommen. Zuerst wird er seinen lädierten Rücken weiter therapieren.

Noch einmal gut anschreiben will auch Feller, der in Kranjska Gora mit den Rängen acht im Riesentorlauf und sechs im Slalom gut punktete. „Es waren zwei solide Rennen, auch wenn es keine Big Points waren, aber zweimal Top Ten, das nehmen wir mit.“ Er selbst müsse nach den Problemen mit dem Rücken in der Vorbereitung mit seiner Saison zufrieden sein, sie brachte ihn u.a. auch den Premierensieg in Flachau ein. „Ziel wäre es, noch einmal in der Lenzerheide ein Topergebnis einzufahren.“

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(Bild: KMM)



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