Mathiaschitz geht

Klagenfurt hat neuen alten Bürgermeister

Kärnten
15.03.2021 06:30

Sechs Jahre, nachdem die derzeit amtierende SP-Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz ihn überholt hat, schafft es Christian Scheider (damals BZÖ/FPÖ, jetzt Team Kärnten) wieder auf den Bürgermeistersessel: Mit 53,5 Prozent lässt er seine Kontrahentin (46,5 Prozent) deutlich hinter sich. Diese zieht, wie angekündigt, Konsequenzen: „Unter Christian Scheider wird es keine Angelobung meiner Person geben. Ich verabschiede mich aus der Politik. Es tut mir leid, dass Sachpolitik nicht zum Erfolg geführt hat. Die Koalition, die sechs Jahre lang das Chaos von Christian Scheider aufgeräumt hat, liegt in Trümmern. Ich kann’s nicht verstehen, aber ich nehme es zur Kenntnis.“ 

Anders sieht das Resultat freilich Wahl-Sieger Scheider: „Wegen der Corona-Situation können wir nicht feiern, deshalb beginnen wir gleich mit der Arbeit. In den nächsten Tagen werden wir analysieren, wie es nun weiter gehen soll.“ Mit Blick nach Spittal zu seinem Parteikollegen Gerhard Köfer sagt Scheider: „Das ist ja eine ähnliche Situation wie bei mir: Köfer ist zurückgekommen. Er ist ein toller Politiker und ich gratuliere ihm herzlich.“

Soziales und Finanzen, Hallenbad und Eishalle

Für eine Mehrheit im Gemeinderat braucht Scheider, dessen Team Kärnten auf elf Mandate kommt, eine Koalition - die Frage ist allerdings, mit wem. „Ich will mit allen Parteien sprechen und versuchen, gemeinsam und konstruktiv einen neuen Weg für Klagenfurt zu gehen. Ich schließe niemanden aus. Es hängt davon ab, wer die Verantwortung übernehmen und Projekte gemeinsam verabschieden möchte.“ Welchen Themen sich der designierte Bürgermeister als erstes widmen wird? „Wir wollen Familien stärken, den Wohnbau angehen, die wirtschaftlich von Corona Geschädigten unterstützen und den Sozialbereich - vor allem für Jugend und Ältere - ausbauen. Und wir brauchen eine neue finanzielle Prioritätensetzung in der Landeshauptstadt“, so Scheider. Großprojekte wie Hallenbad und Eishalle sollen auch finalisiert werden.

Mathiaschitz: „Hass über Jahre gesät“

Warum der rote Wahlkampf dieses Mal nicht erfolgreich war, weiß Mathischiatz nicht: „Ich kann das jetzt nicht beantworten. Ich glaube, dass dieser Hass, der vor allem von der Partei um Christian Scheider über Jahre gesät wurde, in bestimmten Kreisen aufgegangen ist. Zum Schluss wurde mir ja fast schon die Menschlichkeit abgesprochen.“ Über die letzten sechs Jahre sagt sie: „Es bleibt, dass wir die Stadt wieder auf gute finanzielle Beine gestellt haben. Es tut mir nur leid, dass der, der das angerichtet hat, jetzt wieder am Ruder ist.“ 

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