Aufreger in Italien

Doping: Wende im Fall Schwazer erhitzt die Gemüter

Sport-Mix
19.02.2021 12:14

Gut fünf Jahre nach einem positiven Doping-Test hat das Landesgericht Bozen ein Strafverfahren wegen Sportbetrugs gegen Geher-Olympiasieger Alex Schwazer eingestellt. Der Sportler jubelt: “mein schönster Triumph“. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) reagierte mit Bestürzung.

„Die WADA ist entsetzt über die zahlreichen rücksichtslosen und unbegründeten Anschuldigungen des Richters gegen die Organisation und andere Parteien in diesem Fall“, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation am späten Donnerstagabend. Die WADA wies die Kritik des Bozener Richters Walter Pelino an der Doping-Sperre zurück und behält sich rechtliche Schritte vor.

Das Gericht in Südtirol hatte die strafrechtliche Untersuchung gegen den Leichtathleten mit der Begründung eingestellt, es gebe deutliche Beweise, dass Schwazers Urinprobe manipuliert worden sei. „Ich bin sehr glücklich, dass nach langem Warten endlich der Tag kommt, an dem Gerechtigkeit geschehen ist“, zitierte ihn die italienische Nachrichtenagentur „ANSA“ . Ich hätte es nicht ertragen, ein Leben lang den Stempel „gedopt“ zu tragen“, sagte er laut der Sportzeitung „Gazzeta dello Sport“.

„Wichtiger als das Gehen war meine Unschuld“, so der Geher-Olympiasieger über 50 Kilometer der Sommerspiele 2008. Er war am 1. Jänner 2016 im Auftrag des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF getestet worden. In seiner Urinprobe waren anabole Steroide festgestellt worden. Schwazer, der den Doping-Vorwurf immer zurückgewiesen hatte, wurde für acht Jahre gesperrt.

Die Tat nicht begangen - Proben verändert?
Richter Pelino meinte in einem Gerichtsdokument, der heute 36-Jährige habe die Tat nicht begangen. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Proben verändert wurden, um den Sportler zu diskreditieren. Zudem kritisierte Pelino die Arbeit der WADA und des Leichtathletik-Weltverbandes.

Im Verlauf der Verfahren habe die WADA „überwältigende Beweise“ unabhängiger Experten vorgelegt, welche die Richter für deren Theorien aber abgelehnt hätten, hieß es von der WADA. Man stehe zu den Beweisen und weise die „diffamierende Kritik“ aufs Schärfste zurück.

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(Bild: KMM)



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