Polizist wehrt sich:

„Mir wurde nie Urlaub für Gefälligkeit angeboten“

Oberösterreich
01.02.2021 06:00

„Ich steh’ da, wie der korrupteste Polizist von Linz“ - nachdem Chefinspektor Heinz O. (59) in einer Anzeige der Black-Wings gegen Ex-Manager Christian Perthaler namentlich in Zusammenhang mit Gefälligkeiten und Gegenleistungen genannt worden war, spricht er offen darüber. 

Krone: Herr O., laut Anzeige sei von einem Ex-Sponsor an Christian Perthaler ein Urlaub in Aussicht gestellt worden, wenn interveniert wird, weil dem Sohn dieses Sponsors das Moped-Taferl abgenommen worden war.
Heinz O.: Ja, ich wurde in diesem Zusammenhang gefragt. Aber nur um in Erfahrung zu bringen, welche Strafe dem Buben droht. Urlaub hab’ ich keinen angeboten bekommen. Der abgedruckte SMS-Verkehr war nur zwischen Sponsor und Perthaler, ich war nie involviert.

Krone: Sie hätten geantwortet, dass es in Linz leichter geht als bei der BH Urfahr.
Heinz O.: Weil ich in Linz bei uns im Haus nur im Strafreferat nachfragen hätte müssen. Ich hab’ schlussendlich gar nichts getan, die Familie hat die Strafe einfach bezahlt.

Krone: Haben Sie einmal bei einem Delikt interveniert?
Heinz O.: Nein. Ich möchte mit dem Mythos aufräumen, dass ein Polizist Verwaltungs-Strafverfahren abwürgen kann. Über Einstellung oder Strafe entscheidet nur die Behörde.

Krone: Es wurde auch angeführt, dass sie eine gratis VIP-Karte haben. Aus welchem Grund sollten Sie diese haben?
Heinz O.: Ganz einfach. Christian (Perthaler, Anmerkung der Redaktion) und ich sind seit etwa 10 Jahren gute Freunde. Ja, er stellt mir seit Jahren eine VIP-Karte zur Verfügung, wenn er sie nicht gerade selbst braucht. Aus Freundschaft, nicht mehr. Und als Freund habe ich diese Einladung angenommen.

Krone: Also keine Gegenleistungen für ihn oder den Club?
Heinz O.: Was ich getan habe, hatte mit meiner Arbeit im Referat der Verkehrspolizei zu tun. Die Vereinsführung hat das Stadtpolizeikommando gebeten, bei der Erstellung eines Verkehrskonzepts bedingt durch die Bauarbeiten der Eisenbahnbrücke zu helfen. Das machte ich auch für den LASK und bei Großveranstaltungen. Das ist Teil des Jobs, keine Gefälligkeit.

Krone: Was sagen Ihre Vorgesetzten zu den Vorwürfen?
Heinz O.: Ich habe mit Landespolizeidirektor Andreas Pilsl gesprochen. Es gibt eine interne Prüfung, die Vorwürfe sind leicht zu entkräften.

Interview: Markus Schütz

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