Kein Wort sprach der 14-Jährige, der am Donnerstag in Wien vor Gericht saß. Das Motiv, warum er einem Mitschüler ein Messer in den Rücken stieß? Unklar. Klar ist jedoch, dass er gefährlich ist, beziehungsgestört, aggressiv. Und so bleibt er vorerst in einer Klinik, die Behandlung zählt zur Haftstrafe.
„Er möchte keine Angaben machen, ich bitte Sie, das zu respektieren“, sagt sein Anwalt Sebastian Lesigang zu Richterin Alexandra Skrdla. Die schon bei Haftprüfungsverhandlungen ihre liebe Not mit dem Schüler hatte. Jetzt war er still und stumm im Gerichtssaal.
„War keinen Tag im Unterricht“
Dafür redete das Opfer, ein Klassenkamerad in der Schule in Wien-Neubau: „Er war keinen Tag im Unterricht seit Schulanfang.“ Aber an jenem Novembertag im Vorjahr war er plötzlich im Schulhof. Passte einen weiteren Mitschüler ab. Zeigte ihm das mitgebrachte Messer und sagte, dass er „mit ums Eck kommen soll. Da hab ich meinem Freund gesagt, renn weg. Ich werd versuchen, D. zu beruhigen.“
Auf mich wirkte er weggetreten!
Eine Lehrerin über den Angeklagten
Eine Lehrerin, die Frischluft schnappen wollte, wurde von einer „Rauferei“ informiert: „Ich ging dazwischen. Da erst hab ich die Klinge gesehen!“ Die Pädagogin brüllte dermaßen, dass der junge Angeklagte davonlief: „Auf mich wirkte er weggetreten!“ Ein Hubschrauber brachte den Verletzten ins Spital.
Jetzt soll der Bursche an paranoider Schizophrenie leiden, bekommt Medikamente. Einen Teil der Haftstrafe – 18 Monate teilbedingt – wird er in einer Linzer Klinik verbringen.
Gabriela Gödel, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.