Das Wort Spionage ist nicht zu lesen - dennoch ist der Artikel einer großen iranischen Nachrichtenagentur über den österreichischen Botschafter in Teheran eindeutig zweideutig! Demnach seien die geschäftlichen Aktivitäten des Diplomaten im Land gerade in Zeiten von Covid-19 und Wirtschaftssanktionen „verdächtig“.
„Was genau ist der Job des österreichischen Botschafters im Iran?“ - Die iranische Nachrichtenagentur Mehr News Agency wirbelt derzeit diplomatischen Staub auf. Im Visier: die angeblich verdächtigen Aktivitäten des Außenamtsmitarbeiters. Penibel werden die heurigen, insgesamt 25 Reisen des Botschafters angeführt.
„Sammeln von Wirtschaftsinformationen“
Alles Treffen mit Geschäftsleuten, was Kritiker misstrauisch macht. „Mit welcher Begründung unternimmt ein Botschafter ausgerechnet während der Covid-Pandemie derart viele Inlandsreisen?“ Der Verdacht: „Angesichts des Fokus des Botschafters auf das Sammeln von Wirtschaftsinformationen kann man die Hypothese nicht ignorieren, dass diese Reisen zur Bewertung der Auswirkungen von Sanktionen auf die iranische Wirtschaft gedient haben.“ Infos, an denen die westlichen Geheimdienste nach dem Rückzug der USA aus dem Nuklearabkommen besonderes Interesse hätten.
Das Außenministerium kontert: „Die Spannungen in der Region steigen. Um zusätzliche Eskalation zu vermeiden, müssen wir mit dem Iran den Dialog suchen. Das ist der Grund für die Aktivitäten unseres Botschafters.“
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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