Österreich steht wohl vor dem dritten kompletten Herunterfahren - beim Gipfel am Nachmittag zwischen Regierung und Landeshauptleuten dürfte es nur noch um Details gehen. Eckpunkte des Lockdown-Plans sehen nach Informationen der „Krone“ Folgendes vor: Sport im Freien wie Eislaufen oder Skifahren bleibt auch nach dem Stefanitag erlaubt, die Schulen beginnen die ersten zehn Tage nach den verlängerten Ferien im Distance Learning, Handel und Gastronomie öffnen wie Kultureinrichtungen ebenfalls am 18. - doch nur durch ein Freitesten wird es für den Einzelnen möglich sein, am öffentlichen Leben auch teilzunehmen.
Mit dem 26. Dezember soll nach den weihnachtlichen Zusammenkünften wieder Ruhe im Land einkehren - wie diese genau aussehen wird, wird eine entsprechende Verordnung klären. Die Details dazu will Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Nachmittag mit den Landeshauptleuten per Videokonferenz besprechen, die Ergebnisse sollen im Anschluss bekannt gegeben werden. Dabei dürfte Kurz auch ein Lockdown-Novum verkünden: die Möglichkeit auf ein Freitesten gegen Ende des Lockdowns, wie die „Krone“ erfuhr.
Wer sich dann auf das SARS-CoV-2-Virus testen lässt und ein negatives Ergebnis erhält, für den dürfte der Lockdown mit dem 17. Jänner enden. Damit würde man sowohl shoppen oder essen oder etwa ins Theater gehen können. Denn Handel, Gastronomie und die Kultureinrichtungen sollen mit dem 18. Jänner wieder aufsperren dürfen. Ohne ein negatives Testergebnis würde sich der Lockdown für einen persönlich um eine weitere Woche verlängern.
Diese geplante Regelung dürfte für einen Ansturm auf die Massentests sorgen: In der Slowakei hatte eine ähnliche Regelung dazu geführt, dass sich mehr als drei Millionen Menschen in der ersten Runde der Massentests auf eine Infektion testen ließen. Die zunächst für den 8. bis 11. Jänner angekündigte zweite Runde der bundesweiten Massentests soll nun am Wochenende 16., 17. Jänner stattfinden. Wer sich nicht testen lässt, für den heißt es wohl eine weitere Woche zu Hause bleiben.
Kogler: Begriff Lockdown „interpretationsbedürftig“
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte am Freitagvormittag noch offen gelassen, ob unmittelbar nach den Feiertagen ein neuer Lockdown kommt. Er verwies auf die Gespräche mit den Landeshauptleuten und meinte, der Begriff „Lockdown“ sei „interpretationsbedürftig“. Beim Termin mit den Landeshauptleuten gehe es um die Deutung der aktuellen Zahlen und welche Maßnahmen sich daraus ergeben.
Die Infektionszahlen in Österreich entwickeln sich jedenfalls nicht wie erhofft. Sie sanken durch die drei harten Lockdown-Wochen zwar deutlich - doch das Ziel von weniger als 1000 Neuinfizierten pro Tag wurde bisher klar verfehlt. So wurden am Freitag 2085 neue Corona-Fälle vermeldet - 145 Menschen starben.
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