Warnung vor Masche

Wiener Ermittler stellten Betrügerin (27) Falle

Wien
25.10.2020 12:47

Weiterhin versuchen Betrüger mit dreisten Maschen - etwa jener, dass ein Angehöriger an Covid-19 erkrankt sei und nun dringend Geld für eine Impfung gebraucht werde -, an das Ersparte vor allem älterer Menschen zu gelangen. Vermehrt geben sich Täter derzeit aber auch als falsche Kriminalbeamte aus. Im Visier der Betrüger stand nun eine 59 Jahre alte Frau aus Wien-Meidling - doch sie handelte goldrichtig. Die echte Polizei konnte der Betrügerbande eine Falle stellen.

Die 59-Jährige war laut Polizeisprecher Markus Dittrich in den vergangenen Tagen mehrfach von einem falschen Polizeibeamten kontaktiert worden. Er dürfte sie wiederholt aufgefordert haben, ihr gesamtes Geld abzuheben und alle anderen Wertgegenstände bereitzustellen, weil die „Mafia“ in Meidling tätig sei. Am Donnerstag rief der Mann ein weiteres Mal an, woraufhin sich die verängstigte Frau an die - echte - Polizeiinspektion in der Hufelandgasse wandte.

Ermittler legten sich auf die Lauer
Die Beamten schalteten den Betrugsbereich des Landeskriminalamtes Wien ein.
Die Ermittler observierten daraufhin die Frau zu ihrem Schutz und instruierten sie, mit den Tätern zu kooperieren. Ihre Bank wurde ebenfalls informiert. Als der Mann am Freitag erneut anrief, lagen die Kriminalisten bereits auf der Lauer. Der Unbekannte forderte die 59-Jährige auf, ihr Bargeld abzuheben, ihre Wertgegenstände zusammenzusammeln und bei einer Müllinsel gegenüber ihres Wohnhauses zu deponieren.

Festgenommene bestritt Betrugsversuch
Die Frau gab vor, der Aufforderung Folge zu leisten. Sie ging zu ihrer Bank und deponierte ein entsprechend präpariertes Kuvert am vereinbarten Übergabeort. Am frühen Nachmittag kam die 27-jährige türkische Staatsbürgerin zu der Müllinsel, beendete ein Telefonat und begann offensichtlich, nach den deponierten Wertsachen zu suchen. Die LKA-Ermittler nahmen sie daraufhin fest. In ersten Einvernahmen bestritt sie jede Beteiligung an dem Betrugsversuch.

Die Wiener Polizei erneuerte in diesem Zusammenhang ihre Präventionstipps:

  • Grundsätzlich gilt es, unbekannten Personen ein gesundes Misstrauen entgegenzubringen, vor allem, wenn Geld oder Wertsachen gefordert werden.
  • Lassen Sie niemanden in Ihr Haus oder Ihre Wohnung, den Sie nicht kennen. Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme die Gegensprechanlage oder verwenden Sie die Türsicherungskette oder den Sicherungsbügel.
  • Lassen Sie sich einen Dienstausweis (auch von Beamten in Uniform) zeigen.
  • Scheuen Sie sich nicht, den Polizeinotruf 133 zu wählen, oder suchen Sie eine Polizeiinspektion auf, um sich zu vergewissern, dass es sich tatsächlich um Polizisten handelt.
  • Die Polizei verwahrt niemals Geld oder Wertgegenstände, um sie vor möglichen Diebstählen zu schützen.
  • Versuchen Sie sich das Aussehen der Person für eine spätere Personenbeschreibung genau einzuprägen. Machen Sie, wenn möglich, ein Foto mit Ihrem Handy.
  • Notieren Sie sich - sofern möglich - Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.
  • Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Nachbarschaftshilfe und das Wissen um das Recht der Selbsthilfe können Straftaten verhindern.
  • Ein entschiedenes Nein, ein energisches Wegweisen eines ungebetenen Besuchers oder ein lauter Hilfeschrei können ebenfalls eine Straftat verhindern.
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