Mitte November wird erneut erhoben, wie groß die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen ist. Gleichzeitig dazu startet die erste bundesweite Antikörperstudie - bei dieser soll untersucht werden, wie hoch der Anteil von Personen mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2 in Österreich ist. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Wissenschaftsministerium.
Durchgeführt wird die Untersuchung von Statistik Austria in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Medizinischen Universität Wien. Ziel der neuen Studie sei „einmal mehr, die Datenbasis zu verbessern, damit wir wissen, wo wir uns epidemiologisch befinden“, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) via Aussendung. Statistik Austria wird für die repräsentative Stichprobe rund 5000 Personen ab 16 Jahren per Zufall aus dem Zentralen Melderegister auswählen. Sie erhalten ab Mittwoch postalisch ein Informationsschreiben mit dem Ablauf der Studie.
Mehrteilige Tests, Ergebnisse ab Mitte Dezember geplant
Die mehrteiligen SARS-CoV-2-Tests - ein PCR-Abstrich, ein Antikörper-Schnelltest sowie eine Blutabnahme zur Antikörpertestung - werden dann zwischen 12. und 14. November vom Roten Kreuz durchgeführt. Erste Ergebnisse sollen voraussichtlich Mitte Dezember vorliegen. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, man kann sich aber nicht aktiv dafür melden. Es werden ausschließlich Personen getestet, die für die repräsentative Zufallsstichprobe ausgewählt wurden. Alle Ergebnisse werden ausschließlich anonym weiterverarbeitet und gespeichert. Die Studienteilnehmer werden über die Ergebnisse ihres Tests informiert.
Erste Stichprobenstudien im April und Mai
Bei der ersten Stichprobenstudie Anfang April (rund 1500 Teilnehmer) wurden bis zu 60.000 mit dem Coronavirus Infizierte zusätzlich zu den Erkrankten in Spitälern festgestellt. In der zweiten derartigen Untersuchung (rund 1400 Teilnehmer) lag der Höchstwert Ende April bei 11.000 Infizierten. Bei der dritten Erhebung Ende Mai gab es unter rund 1300 Teilnehmern keinen einzigen Infizierten. Unter Berücksichtigung der Vorerfahrungen und der Zahlen aus dem EMS-System wurde damals die Dunkelziffer-Obergrenze zwischen 6000 und 3000 Fälle geschätzt.
Die Antikörpertests bei knapp 300 Personen aus 27 ausgewählten Gemeinden mit hohem Anteil an positiven Corona-Tests Ende April zeigten, dass im Schnitt 4,71 Prozent Antikörper hatten. Demnach hatten rund 1900 Personen der insgesamt 40.000 Einwohner in diesen Risikogemeinden in den Wochen vor der Untersuchung eine Coronavirus-Infektion durchgemacht.
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