Der israelische Präsident Yitzhak Herzog ist am Montag in Berlin und trifft dort unter anderem seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier. Anlass ist die Aufnahme der gemeinsamen diplomatischen Beziehung vor 60 Jahren.
„Seit nunmehr 60 Jahren stehen die deutsch-israelischen Beziehungen für Versöhnung und die besondere Verantwortung unseres Landes gegenüber Israel. Dazu gehört, dass wir entschlossen gegen Antisemitismus vorgehen“, schrieb Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag auf der Plattform X. Die Existenz und Sicherheit Israels sei deutsche „Staatsräson“, sagte er und bezog sich dabei auf eine Formulierung, die Ex-Kanzlerin Angela Merkel geprägt hatte.
Am 12. Mai 1965 hatten Deutschlands Bundeskanzler Ludwig Erhard und der israelische Ministerpräsident Levi Eskhol vereinbart, diplomatische Beziehungen in Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur aufzunehmen. Vorausgegangen war eine schrittweise Annäherung beider Staaten, deren Verhältnis durch den Holocaust extrem belastet gewesen war. In der NS-Zeit waren ungefähr sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet worden.
Steinmeier reist nach Israel
Steinmeier und Herzog werden am Montag am Mahnmal Gleis 17 des Bahnhofs Berlin-Grunewald den Jüdinnen und Juden gedenken, die von dort aus in die Arbeits- und Konzentrationslager deportiert wurden. Zudem ist ein Treffen mit deutschen und israelischen Jugendlichen geplant. Am Dienstag wird Steinmeier mit Herzog nach Israel fliegen.
Israels Regierung betrachtet den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland derzeit mit großer Sorge. Dieser hat nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wieder zugenommen. Umgekehrt sieht die deutsche Regierung die Kriegsführung Israels im Gazastreifen mit vielen toten Zivilpersonen kritisch.
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