Orange Corona-Maßnahmen trotz gelber Bildungsampel im Salzburger Tennengau. Fehlende Abstimmung mit der Ressortchefin und überfordertes Kindergartenpersonal machen das Chaos komplett. „Das wurde mit mir nicht abgestimmt“, ärgert sich Landesrätin Andrea Klambauer. In Hallein appelliert der Stadtchef an die Eltern.
Ab Dienstag dürfen Eltern im Tennengau keine Kindergärten mehr betreten, der Nachwuchs muss an der Tür den Betreuern übergeben werden. Eine Ausnahmeregelung gibt es nur für die Kleinsten: Kinder unter drei Jahren dürfen auch weiterhin von ihren Eltern hineinbegleitet werden.
„Noch am Donnerstag auf Gelb geeinigt“
Kritik an der Verordnung des Landeshauptmanns kommt von Andrea Klambauer (NEOS): „Das war mit mir nicht abgestimmt!“ Die für das Ressort verantwortliche Landesrätin fühlt sich überrumpelt - immerhin lag die Verordnung erst am Montagabend vor. Und: „Wir haben uns am Donnerstag mit der Landessanitätsdirektion noch darauf geeinigt, die Bildungsampel auf Gelb zu lassen. Kinder unter zehn spielen beim Infektionsgeschehen nämlich kaum eine Rolle.“ Doch der Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und die 13 Bürgermeister preschten am Sonntag mit ihrem Beschluss vor.
Das überrumpelte auch die Kindergärten. In Hallein sieht man sich jedenfalls außer Stande, die neue Verordnung bei Vollbetrieb umzusetzen. „Wir haben Betriebe mit teilweise mehr als 200 Kindern. Wie soll das personalmäßig funktionieren?“, fragt sich Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ).
Hallein bittet Eltern, Kinder daheim zu lassen
Er steht mit Bezirkshauptmannschaft und Land in Kontakt, will eine Lockerung der Regelungen erreichen. Bis dahin bittet die Gemeinde Eltern nun, ihre Sprösslinge möglichst zu Hause zu lassen. Im Gegenzug wird ein Teil der Kindergartengebühren erlassen. „Das würde die Einrichtungen entlasten“, sagt Stangassinger. „Das kann auch nicht die Lösung sein“, entgegnet Klambauer.
Nach Corona-Fällen bleibt der Kindergarten Adnet noch bis 18. Oktober zu.
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