09.10.2020 15:38 |

DNA überführte Täter

Vergewaltigungs-Serie: Endlich beginnt Prozess

Am Donnerstag muss sich am Landesgericht ein 30-Jähriger wegen einer Serie von Vergewaltigungen verantworten. Zehn Frauen soll der Mann aus dem südostafrikanischen Inselstaat der Komoren innerhalb von vier Jahren in Klagenfurt aufgelauert und sie missbraucht haben.

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Einige Überfälle fanden laut Anklage im Nahbereich einer Klagenfurter Diskothek statt; zu Opfern wurden aber auch Frauen, die mit ihrem Hund spazieren gingen. Der Täter hatte die Frauen verfolgt, sie in ein angrenzendes Maisfeld genötigt und dann zum Beischlaf oder ähnlichen Handlungen gezwungen.

Jahrelang wurde vergeblich gefahndet; erst eine DNA-Probe brachte die Polizei auf die richtige Spur. Hautpartikel des Täters wurden unter Fingernägeln eines Opfers gefunden. Ein zufälliger DNA-Treffer nach einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt rückte den 30-Jährigen ins Visier der Kripo.

Kritik, weil Polizei schwieg

Zehn Vergewaltigungen zwischen 2015 und 2019 sollen auf das Konto des Afrikaners gehen. Für die Bearbeitung dieses Fall steht die Polizei noch immer in Kritik: Sie hat die Öffentlichkeit jahrelang im Dunkeln gelassen und erst im März des heurigen Jahres die Festnahme als Erfolg vermeldet.

Die Behörde rechtfertigte sich damit, dass man lange keinen Zusammenhang zwischen den Taten herstellen konnte und keine Personenbeschreibung vorlag. Der Vorwurf, dass man bei Veröffentlichung manche Taten vielleicht verhindert hätte, bleibt bestehen.

Strafrahmen bis zu 15 Jahre

Am Landesgericht Klagenfurt muss sich der Angeklagte vor einem Schöffensenat verantworten. Das Gericht hat psychiatrische Gutachten eingeholt, um abzuklären, inwieweit bei den Opfern eine schwere Körperverletzung vorliegt. Falls die Schöffen diese Qualifikation als zutreffend ansehen, erhöht sich der Strafrahmen für den Angeklagten von zehn auf 15 Jahre. Vorsitz über den Schöffensenat führt Richter Gernot Kugi.
Es gilt die Unschuldsvermutung.

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