869 Neuinfektionen

Anschober: Zahlen sind derzeit „deutlich zu hoch“

Politik
12.09.2020 14:57

Mit 869 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden hat es am Samstag in Österreich den zweithöchsten Wert an neuen Fällen seit Beginn der Corona-Krise gegeben. Alarmiert zeigte sich diesbezüglich auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). „Diese Zahlen sind für diesen Zeitpunkt deutlich zu hoch. Jetzt muss mit aller Kraft daran gearbeitet werden, dass daraus keine exponentielle Steigerung in Richtung einer zweiten Welle wird“, betonte der Gesundheitsminister.

Die aktuelle Entwicklung bestätige die Notwendigkeit der Beschlüsse der deutlichen Ausweitung der Schutzmaßnahmen vom Freitag, so Anschober weiter, der jedoch erklärte, dass die aktuellen Infektionszahlen nicht vollständig „mit den Zahlen des Frühlings vergleichbar“ seien, zumal nie zuvor so viel getestet worden sei wie jetzt, so Anschober weiter - innerhalb von 24 Stunden wurden 14.674 Tests durchgeführt.

Schwerpunkte in Wien, Niederösterreich und Tirol
Dennoch: „869 dabei festgestellte Neuinfektionen bei gleichzeitig 322 Neugenesenen in den vergangenen 24 Stunden sind eine besorgniserregende Entwicklung“, sagte der Ressortchef. Erfreulicherweise seien die Hospitalisierungen ebenso wie die Todeszahlen relativ stabil.
Die Schwerpunkte bezüglich Corona-Neuinfektionen befinden sich aktuell in Wien, Niederösterreich und Tirol - „die regionalen Clusterbildungen finden wir aktuell in vielen Bereichen, vor allem bei privaten Feiern, in den Familien, in Vereinen und Bars“, so der Gesundheitsminister.

Mit der neuerlichen massiven Ausweitung des Mund-Nasen-Schutzes und der Reduktion der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen ab Montag würden sich die positiven Auswirkungen der genannten Maßnahmen „nach zehn bis 14 Tagen auch in der Statistik wiederfinden“, so Anschober.

Corona-Kommission trifft am Montag zusammen
Zusätzlich würde die Corona-Kommission ihre Arbeit weiter intensivieren und kommende Woche zwei kurzfristige Risikoeinschätzungen durchführen. Bereits am Montag wird sie wieder zusammentreffen. Auf deren Basis würden wieder Empfehlungen für die Politik erarbeitet.

Kommissionsleiter spricht von „bundesweitem Trend“
Bereits am Freitagabend hatte der Leiter der Kommission, Ulrich Herzog, die aktuelle Entwicklung als „besorgniserregend“ bezeichnet. Selbiges betonte er auch am Samstag im „Ö1-Mittagsjournal“. „Wir haben die Entwicklung schon länger auf uns zukommen gesehen“, sagte Herzog.

Der Durchschnitt der vergangenen drei Tage liege nun bei rund 700 Infektionen österreichweit. 50 Prozent sind in Wien zu verzeichnen, danach folgen Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und die Steiermark. Daher könne man von einem „bundesweiten Trend“ sprechen, es seien nicht mehr „einzelne Regionen“ betroffen, so der Kommissionsleiter. Auch werde man sich nun die Städtemodelle genauer ansehen, erklärte Herzog. Ebenso müsse der Berufs- und der Bildungsverkehr in das Ampel-System miteinbezogen werden.

Was die aktuelle Situation betrifft, ist jedoch auch jeder einzelne gefordert, so Gesundheitsminister Anschober: „Jeder Einzelne muss jetzt verstehen: Die Situation ist sehr ernst, wir müssen wieder alle Verantwortung übernehmen und zusammenhalten.“

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