Preis für Künstlerin

Lena Göbel setzt „Chewbacca“ eine Goldhaube auf

Oberösterreich
19.08.2020 20:00

Schnitzen, drucken, malen, auseinanderreißen und neu zusammensetzen: Mit ihren großformatigen Holzschnitten überzeugte die Frankenburgerin Lena Göbel und erhielt kürzlich den bedeutenden Anton-Faistauer-Preis. Die 36-jährige Künstlerin liebt es, altes Brauchtum in zeitgemäßen Kontext zu setzen.

„Ich lebe am Land, hier sind Brauchtum und Tradition sehr präsent. Ich bearbeite Themen wie Jagd oder Goldhauben mit Ironie, aber immer wertschätzend. Wenn ich also der Figur ,Chewbacca’ aus ,Star Wars’ eine Goldhaube aufsetze, will ich Irritation auslösen und die Leute dazu bringen, sich mit den verborgenen Botschaften dieser Dinge auseinanderzusetzen“, erklärt die Künstlerin Lena Göbel aus Frankenburg, die schon mal mit Nasenring, Iron-Maiden-Shirt und Goldhaube posiert. Sie ist die Tochter des bekannten Malerehepaars Maria Moser und Heinz Göbel, fühlte sich aber dennoch nie dazu gedrängt, in deren Fußstapfen zu treten: „Mir wurde von meinem Elternhaus sicher viel mitgegeben, aber ich muss meine eigene Künstlerpersönlichkeit entwickeln.“

Das tut sie in der alten Schlosserei ihres Opas, wo sie aus Birkenholz riesige Holzschnitte schafft, die mit weiteren Materialien kombiniert zu den fertigen Werken werden: „Für meine Arbeit brauche ich viel Platz - oder ich mache so große Arbeiten, weil ich so viel Platz habe, das lässt sich nicht mehr sagen“, lacht die frischgebackene Anton-Faistauer-Preisträgerin. Der Preis ist mit 7000 Euro dotiert und wird nur alle drei Jahre vom Land Salzburg vergeben: „Eine tolle Anerkennung.“

Wichtig ist der Oberösterreicherin, niemals in Routine zu verfallen: „Meine Kunst soll lebendig sein und beseelt. Ich will ganz frei im Kopf sein, auf mein Bild reagieren, tun, was es von mir verlangt. Momentan werden die Arbeiten abstrakter, solche Entwicklungsschritte kommen bei mir ganz intuitiv, oft erkenne ich erst später die Gründe dafür.“

Ab 2. Oktober stellt Göbel im Kubin-Haus Zwickledt aus.

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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