Der frühere Flüchtlingskoordinator der Regierung, Christian Konrad, kritisiert neuerlich die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). In einem Interview nennt der Ex-Raiffeisen-Generalanwalt Abschiebungen nach Afghanistan eine „Sauerei“.
„Ich hoffe, dass sich Kurz nicht zu sehr an den Orbans und Erdogans dieser Welt orientiert“, erklärte Christian Konrad in der Österreich-Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“. Außerdem fordert er die Aufnahme von Menschen aus Griechenland. „Um substanziell unseren Beitrag zu leisten, sollten wir um die 400 Menschen aufnehmen“, so Konrad.
Der ehemalige Raiffeisen-Generalanwalt war in den Jahren 2015 und 2016 von der damaligen Bundesregierung als Flüchtlingskoordinator eingesetzt worden - nun attackiert er auch Kanzler Kurz persönlich. Er schätze ihn zwar als politisches Talent, „aber manches gefällt mir nicht“, so Konrad. Natürlich sei es einfacher, autoritär zu regieren, als sich demokratisch zu hinterfragen - eine diktatorische Tendenz sehe er aber nicht.
Österreich weiter zu keiner Aufnahme bereit
Während sich immer mehr europäische Länder bereit erklären, zumindest unbegleitete Minderjährige aus den griechischen Flüchtlingscamps aufzunehmen, wollte sich Österreichs Regierung an einer Verteilung nicht beteiligen.
Zuletzt ist zudem wieder Kritik aufgeflammt, da Asylwerber auch unmittelbar nach ihrem Lehrabschluss abgeschoben werden können. Bundesminister Rudolf Anschober (Grüne) versucht nun, trotz Blockade der ÖVP, die Aufenthaltsbedingungen für Asylwerber mit negativem Bescheid neu zu verhandeln.
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