Was war in diesen drei Monaten das größte Problem?
Eindeutig die rasche Materialbeschaffung! Wir hatten kaum Schutzmasken, kaum Schutzanzüge, keine Teströhrchen, fast nichts. Das war schon herausfordernd, denn eine solche Ressourcenknappheit waren und sind wir nicht gewöhnt.
Was lief trotz plötzlicher Krise und fehlender Vorbereitungszeit überraschend gut?
Das war die Zusammenarbeit aller. Egal ob mit Ärztekammer, Apothekern, Gesundheitskasse, Kabeg – alle erkannten den Ernst der Lage. So konnte etwa der Visitendienst für unter Quarantäne stehende Personen schnell realisiert werden.
Die Entwicklung in Kärnten war ja bemerkenswert. Wir hatten am 13. März vier Infizierte, am 13. April bereits 151 Infizierte und acht Tote und am 13. Mai zehn Infizierte und 13 Tote. Was unterschied uns von anderen Bundesländern?
Wir waren schon sehr früh in der Alarmstufe Rot. Ich erinnere an den Verdachtsfall in Bad Kleinkirchheim. Da setzten wir schon Maßnahmen wie Quarantäne bis zur Abklärung, als es noch keine infizierte Person in Kärnten gab. Diese Wachsamkeit bewahrte uns bisher auch vor Coronafällen in Pflegeheimen.
Schaffen wir null Infizierte?
Selbst wenn, wird es nicht dauerhaft dabei bleiben. Es wird schon von außen was kommen. Da müssen wir halt in der Alarmstufe Gelb warten und rasch reagieren, wenn irgendwo ein Cluster auftaucht.
Die Bevölkerung nimmt das Virus offenbar nicht mehr ernst, teilweise von Coronaleugnern fehlinformiert
Wir dürfen es nicht bagatellisieren, aber sollten auch keine Angst haben. Wir haben viel gelernt.
Wurde und wird in Kärnten zu wenig getestet?
Nein, keinesfalls. Wir hielten uns an die österreichische Strategie.
Was gilt es aktuell in dieser Verschnaufpause zu tun?
Wir müssen unsere Lagerbestände an Schutzausrüstungen und Tests auffüllen. Aber eines kann man festhalten: Die erste Phase ist uns ganz gut gelungen.
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