"Niemand hat Schuld"

Arbeiter von Baum erschlagen: Zwei Kollegen vor Gericht

Kärnten
11.08.2010 16:50
Die Aufräumarbeiten nach den verheerenden Stürmen der vergangenen Jahre haben in Kärnten zahlreiche Todesopfer gefordert – so wurde etwa im Bärental ein Forstarbeiter von einer Lärche erschlagen. "Ein bedauerlicher Selbstunfall, an dem niemand schuld hat", stellte das Gericht bei einem Strafprozess nun fest.

Der 31-Jährige hatte sich mit seinem Partieführer und einem Kollegen nach Wind- und Schneebruch im Bärental um Aufräumarbeiten gekümmert. Beim Fällen einer Lärche sprangen alle drei Männer rechtzeitig in Deckung – allerdings wechselte der Forstarbeiter dabei plötzlich die Richtung. "Ich versuchte noch, ihn an der Schulter zurückzuhalten", berichtete der Chef des Schlägerungstrupps. "Es gelang mir nicht." 

Der Mann wurde vom Baum erschlagen. Fahrlässige Tötung warf die Staatsanwaltschaft daraufhin den anderen beiden Arbeitern vor – denn sie hätten das Opfer aus dem "Gefahrenbereich fernhalten" müssen. "Bei solch lebensgefährlichen Arbeiten gilt für jeden Profi das Prinzip Schauen-denken-arbeiten", erläutert Verteidiger Hans Toriser. 

Verkettung unglücklicher Zufälle
"Es war daher eine Verkettung unglücklicher Zufälle, die zu dem tragischen Tod geführt hat. Meine Mandanten sind nicht schuld daran." Das sah auch das Gericht so: Freispruch für die zwei geschockten Waldarbeiter.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"

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