„Europa hält zusammen“
Deutsche Luftwaffe fliegt erkrankte Italiener aus
Die deutsche Luftwaffe hat am Samstag mit dem Transport schwer kranker Corona-Patienten aus Italien nach Deutschland begonnen. Ein Airbus der Luftwaffe sei am Morgen in Bergamo gelandet und nehme sechs Patienten auf, teilte die Luftwaffe am Samstag auf Twitter mit.
Mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen hatten zuvor angekündigt, in den kommenden Tagen insgesamt zehn Corona-Patienten aus Italien und vier Patienten aus Frankreich aufzunehmen. Der Airbus „MedEvac“ sei speziell für solche Aufgaben ausgestattet, erklärte die Luftwaffe. Der Transport der Intensivpatienten wird demnach vom Sanitätsdienst der Bundeswehr unterstützt.
„Hilfe über Grenzen hinweg“
Deutschlands Verteidigungsministerium Annegret Kramp-Karrenbauer betonte bei Twitter, dass „Hilfe über Grenzen hinweg“ angesichts der aktuellen Krise wichtig sei. „Deshalb hilft die Bundeswehr mit unserer fliegenden Intensivstation der Luftwaffe beim Transport Schwerkranker aus Italien zur Behandlung nach Deutschland“, erklärte Kramp-Karrenbauer. „Europa hält zusammen“, fügte sie an.
Am Freitagabend hatten sich mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen zur Aufnahme von Corona-Intensivpatienten aus Italien und Frankreich bereit erklärt. Die ersten sechs Patienten aus den besonders betroffenen Regionen Lombardei und Piemont sollen demnach zum Flughafen Köln/Bonn gebracht und anschließend auf mehrere Kliniken des Bundeslandes verteilt werden.
Je zwei Patienten sollen demnach in das Universitätsklinikum Köln, das Universitätsklinikum Bonn und das Katholische Klinikum Bochum gebracht werden. In den kommenden Tagen fliege die Luftwaffe dann vier weitere Patienten aus Italien nach Nordrhein-Westfalen: Zwei von ihnen werden den Angaben zufolge in das Universitätsklinikum Essen gebracht, die beiden anderen in das Herz-und Diabeteszentrum NRW der Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum in Bad Oeynhausen.
Schon mehr als 9100 Corona-Tote in Italien
Italien ist das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land Europas. In dem Land gibt es mehr als 86.000 bestätigte Infektions- und mehr als 9100 Todesfälle.
Merkel dankt Bürgern für Disziplin in Coronakrise
Unterdessen bedankte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihren Bürgern für ihre Disziplin bei der Beachtung der Corona-Einschränkungen. „Danke - von ganzem Herzen Danke!“, sagte Merkel am Samstag in einem Audio-Podcast, den sie telefonisch aus ihrer häuslichen Quarantäne verbreitete. Darin wandte sich die Kanzlerin auch erneut gegen eine Lockerung der angeordneten Schutzmaßnahmen und warnte vor Ungeduld.
„Jeder, der die Regeln befolgt, kann ein Lebensretter sein“
„Die neuen Regeln haben das öffentliche Leben für jeden spürbar in wenigen Tagen auf ein Minimum heruntergefahren“, sagte Merkel. Fast alle hätten daraufhin ihr Verhalten umgestellt, um Kontakte zu vermeiden und so Ansteckungen zu verhindern. „Jeder, der die Regeln befolgt, kann ein Lebensretter sein“, hob die Kanzlerin hervor. Forderungen nach einer raschen Aufhebung der Einschränkungen wies sie zurück. „Noch geben uns die täglichen Zahlen der Neuinfektionen leider keinen Grund, nachzulassen oder die Regeln zu lockern“, warnte Merkel.
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