Corona-Drosselung

Netflix: „Wer für 4K zahlt, bekommt auch 4K“

Digital
23.03.2020 10:47

Die großen US-Streaming-Anbieter Netflix und YouTube haben der EU-Kommission zugesagt, den Datenverbrauch ihrer Angebote zu reduzieren, um die nun durch Home-Office und E-Learning beanspruchten Netze in Europa zu entlasten. Kunden, die befürchten, nicht mehr die Leistung zu bekommen, für die sie bezahlt haben, beruhigt Netflix allerdings. Wer dafür zahle, bekomme weiterhin 4K - nur mit niedrigerer Datenrate.

Netflix hatte vergangene Woche - ebenso wie die Google-Schwester YouTube - im Einvernehmen mit der EU-Kommission angekündigt, den Datenverbrauch seiner Dienste zu reduzieren. Netflix-User, die für 16 Euro im Monat ein 4K-Abo abgeschlossen hatten, reagierten verunsichert. Viele stellten sich die Frage, ob sie nun für eine Leistung zahlen, die sie gar nicht mehr bekommen.

In einem Blogeintrag klärt der US-Streaming-Gigant nun auf: Man habe sich zum Ziel gesetzt, den eigenen Datenverkehr während der Corona-Krise um etwa ein Viertel zu reduzieren. Das bedeute aber nicht, dass jemand, der für eine gewisse Leistung zahle, diese nicht mehr bekomme. Wer beispielsweise ein 4K-Abo abgeschlossen habe, erhalte Videos weiter in 4K-Qualität - allerdings mit reduzierter Bitrate, also in hoher Auflösung, aber mit einem etwas geringerem Detailgrad.

Hohe, aber nicht mehr höchste Qualität
Man sei bei jedem Video in der Lage, es in verschiedenen Qualitätsstufen und Auflösungen zu streamen. Angesichts der aktuellen Netzauslastung habe man nun jene Qualitätsstufen und Auflösungen aus dem Sortiment gestrichen, die am datenintensivsten sind. Bei 4K-Streams wechsle man auf eine Qualität, die immer noch hoch, aber eben nicht mehr ganz so hoch wie sonst sei. Viele User werden den Unterschied demnach kaum wahrnehmen.

Netflix hatte zunächst in Italien und Spanien die Datenbremse gezogen, mittlerweile streamt der Anbieter laut „Heise“ in ganz Europa mit verringerter Qualität. Die Maßnahmen sollen zunächst für 30 Tage gelten und das durch Netflix verursachte Datenaufkommen um ein Viertel senken. Ganz ähnliche Schritte setzte man auch bei YouTube, Amazon Prime, Apple und Facebook. Der am Dienstag startende neue Dienst Disney+ wird in Europa ebenfalls mit reduzierter Qualität an den Start gehen.

Provider haben Erlaubnis, zu drosseln
Sollte das Streaming-Aufkommen in den nächsten Wochen problematische Ausmaße annehmen, haben auch die Provider selbst ein Instrument zur Drosselung in die Hand bekommen. Die Rundfunk- und Telekom-Regulierungsstelle RTR hat den heimischen Providern grünes Licht gegeben, die Netzneutralität außer Kraft zu setzen und im Bedarfsfall einzelne Dienste nachrangig zu behandeln, um die Versorgung mit wichtigeren Diensten sicherzustellen. Bislang hält das heimische Netz dem Ansturm aber auch ohne solche Maßnahmen stand.

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