"Oranjes" geschlagen

Iniesta schießt Spanien zum ersten Weltmeistertitel

Fußball
12.07.2010 07:25
Die Welt verneigt sich vor Spanien: Der Europameister von 2008 hat sich am Sonntag in Johannesburg auch zum Weltmeister gekürt und mit einem verdienten 1:0-Sieg nach Verlängerung die Niederlande ins Tal der Tränen gestürzt. Nach äußerst schwachen 90 Minuten war erst die Verlängerung richtig packend, in der Iniesta (116.) das alles entscheidende Tor erzielte und der "Roja" den ersten WM-Titel der Geschichte bescherte. Für die Niederländer setzte es nach 1974 und 1978 nun die dritte WM-Finalniederlage.

Spaniens Teamchef Vicente del Bosque schickte dieselbe Elf aufs Feld, die im Halbfinale gegen Deutschland (1:0) glänzte. Das hieß für Liverpool-Star Torres, dass er erneut auf der Bank Platz nehmen musste - für ihn durfte Pedro ran. Bei den Niederländern kehrten die Gelb-gesperrten de Jong und van der Wiel in die Startelf zurück, Boulahrouz und de Zeeuw blieben draußen.

Bilder und Stimmen sowie weitere Infos zum Finale gibt's in der Infobox!

Die Spanier kamen gut in die Partie, zogen bereits zu Beginn ihr gefürchtetes "Tiqui-Taca" auf. Die "Oranjes" versuchten mit körperbetontem Spiel und robustem Einsteigen dagegenzuhalten. In der fünften Minute vereitelte Torhüter Stekelenburg das frühe 0:1 mit einer Glanzparade gegen Ramos, der nach Xavi-Flanke frei zum Kopfball kam. Wenig später war es erneut der Rechtsverteidiger der Spanier, der die Führung auf dem Fuß hatte, doch Heitinga klärte vor der Linie (11.). Danach war es Villa, der mit einem Volleyschuss ans Außennetz Pech hatte (12.).

Viele harte Fouls
Nach der spanischen Sturm-und-Drang-Phase bekamen die Niederlande das Spiel besser in den Griff. Mitte der ersten Spielhälfte prägten überharte Fouls und fünf Gelbe Karten (drei für Holland, zwei für Spanien) die Begegnung, de Jong hätte für eine Kung-Fu-Einlage gegen Xabi Alonso eigentlich vom Platz gestellt werden müssen. Die Partie plätscherte bis zum Pausenpfiff vor sich hin, erst in der Nachspielzeit wurde es wieder interessant: Robben kam an der Strafraumgrenze an den Ball, fackelte nicht lange und zog ab - Casillas war auf dem Posten.

Robben vergibt Topchance
Wie schon in Hälfte ein hatten die Spanier auch in der zweiten Halbzeit gleich zu Beginn eine gute Chance zur Führung: Puyol verlängerte eine Ecke per Kopf, der einschussbereite Capdevila traf den Ball aber drei Meter vor dem Tor nicht (48.). Auf der anderen Seite versuchte es Robben mit einem Distanzschuss, Casillas parierte ohne Probleme (52.). In der 62. Minute waren es erneut diese beiden Akteure, die bei der bis dahin größten Chance des Spiels im Mittelpunkt standen: Sneijder spielte wunderschön in den Lauf von Robben, der alleine auf Casillas zulief und den Schlussmann mit einem Schuss ins linke Eck überwinden wollte - doch der Real-Torhüter lenkte den Ball mit der Fußspitze neben das Tor.

Diese vergebene Möglichkeit hätte sich in der 69. Minute beinahe gerächt: Heitinga schlug im Strafraum ein Luftloch, machte seinen schlimmen Fehler aber postwendend wieder gut, als er den strammen Schuss von Villa im letzten Moment abblockte. Die nächste Großchance fand wieder die "Roja" vor: Ramos köpfte nach einem Xavi-Eckball völlig freistehend drüber (77.). Ein böser Fehler in der spanischen Innenverteidigung ermöglichte Robben eine Topchance in der 83. Minute, doch Casillas war im Eins-gegen-eins-Duell erneut Sieger.  

Hochspannung in der Verlängerung
Die Verlängerung war packend und dramatisch: Zunächst hätte es nach Foul von Heitinga an Xavi Elfmeter für Spanien geben müssen, doch Schiedsrichter Webb ließ weiterspielen (92.), dann rettete Stekelenburg in höchster Not vor dem eingewechselten Fabregas (95.), ehe auf der Gegenseite Mathijsen hauchdünn über die Latte köpfte (96.). In der 99. Minute fackelte Iniesta im Strafraum zu lange, sodass van Bronckhorst klären konnte. Der neu ins Spiel gekommene Jesus Navas hatte wenig später schon den Torjubel auf den Lippen, doch sein Schuss wurde ans Außennetz abgefälscht (101.). Jetzt gab es Chancen im Minutentakt, die nächste hatte Fabregas, seinen schönen Alleingang durch das Mittelfeld konnte er jedoch nicht mit einem Treffer krönen (104.).

In der 109. Minute sah Heitinga, der mit einem Foulspiel eine gute Chance von Iniesta unterband, zum zweiten Mal Gelb und musste vorzeitig unter die Dusche. In der 116. Minute dann das goldene Tor: Iniesta überwand Stekelenburg nach Fabregas-Zuspiel mit einem strammen Schuss ins lange Eck.

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(Bild: KMM)



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