Nach US-Drohung
Athen: „Supertanker ist zu groß für unsere Häfen“
Während jener iranische Supertanker, der wochenlang vor der Küste Gibraltars beschlagnahmt war, weiterhin Kurs auf den griechischen Hafen Kalamata hält, gerät die Regierung in Athen immer mehr in Bedrängnis. Die US-Drohung an alle Mittelmeerhäfen, den mit iranischem Öl beladenen Tanker bloß nicht anlegen zu lassen, ist auch von der griechischen Regierung vernommen worden. Am Mittwoch versicherte Vize-Außenminister Miltiadis Varvitsiotis, man wolle „unter keinen Umständen den Öltransport nach Syrien erleichtern“.
Gleichzeitig betonte Varvitsiotis, sämtliche Häfen seines Landes seien sowieso zu klein für den mehr als 130.000 Tonnen schweren Supertanker. Ein Blick auf die Website Marine Traffic zeigt aber nach wie vor, dass das früher unter dem Namen Grace 1 verkehrende Schiff weiterhin Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes als Zielhafen nennt. Auf der Liste der erwarteten Schiffsankünfte in Kalamata selbst befindet sich der iranische Tanker ebenfalls. Dennoch betonen die griechischen Behörden, dass sie noch keine offizielle Anfrage der Iraner erhalten hätten.
Gibraltars Behörden hatten den Tanker am 4. Juli mit Unterstützung britischer Spezialeinheiten aufgebracht. Nach britischen Angaben hätte der Tanker iranisches Erdöl an Syrien liefern sollen, was gegen EU-Sanktionen verstoßen hätte. Der Iran wies die Anschuldigungen wiederholt zurück. Der Zwischenfall führte zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Teheran und London.
US-Intervention in Gibraltar erfolglos
Das Oberste Gericht in Gibraltar hatte am vergangenen Donnerstag die Freigabe des Tankers angeordnet. Die iranischen Behörden mussten allerdings versichern, dass die Fracht nicht nach Syrien gebracht wird und dass eine neue Besatzung den Tanker steuert.
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