Trotz US-Intervention
Briten geben iranischen Öltanker in Gibraltar frei
Der Streit um den in Gibraltar seit mehr als einem Monat festgesetzten iranischen Öltanker scheint seinem Ende entgegenzusteuern: Der von Großbritannien festgesetzte iranische Tanker Grace 1 ist einem Medienbericht zufolge wieder freigegeben worden. Der Iran bestätigte die Freigabe der Grace 1 einige Stunden später. Das mit iranischem Öl beladene Schiff sei frei und werde schon bald Gibraltar verlassen, twitterte Irans Botschafter in London, Hamid Baeidinejad. Damit wächst die Hoffnung auf eine Deeskalation in dem schwelenden Konflikt zwischen dem Iran und mehreren westlichen Ländern, darunter den USA und Großbritannien.
Die Zeitung „Gibraltar Chronicle“ berichtete am Donnerstag, dass Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo entschieden habe, die Grace 1 freizugeben. Man habe eine schriftliche Erklärung der iranischen Regierung erhalten, dass die Öl-Ladung nicht in Syrien gelöscht werde.
Ein Gesuch des US-Justizministeriums, das eine Freigabe verhindern sollte, sei dem Gericht nicht vorgelegen, sagte der oberste Richter Anthony Dudley. Die britische Regierung hatte zuvor bekannt gegeben, dass es ein entsprechendes Gesuch gebe. Eine gerichtliche Prüfung des US-Antrags stehe laut Angaben der Regierung Gibraltars noch aus. Somit war nicht unmittelbar klar, ob das Schiff ablegen konnte. Auch ein Regierungssprecher konnte diesbezüglich auf Anfrage dazu keine Auskunft geben.
Iran: Ende der „illegalen Festsetzung“
Das Ende der „illegalen Festsetzung“ des Tankers sei das Ergebnis intensiver Verhandlungen des iranischen Außenministeriums mit der britischen Seite in den vergangenen Wochen, hieß es indessen von iranischer Seite. Die Entscheidung des Gerichts in Gibraltar sei auch eine „demütigende Niederlage“ für die USA, die noch am Vormittag die Freigabe des Tankers hätten verhindern wollen.
Der iranische Tanker war am 4. Juli vor der Küste Gibraltars von der britischen Marine gestoppt worden. Grund war der Verdacht, dass das Schiff Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Dies wurde als Verstoß gegen EU-Sanktionen gewertet.
Der Iran bestreitet die Vorwürfe. Er setzte zwei Wochen später den unter britischer Flagge fahrenden Tanker Stena Impero in der Straße von Hormuz mit der Begründung fest, er habe gegen das Seerecht verstoßen. Ein Sprecher der Reederei der Stena Impero sagte, die Lage sei unverändert.
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