5 Jahre nach Unglück

Vier Mordanklagen wegen MH17-Abschuss

Ausland
19.06.2019 15:27

Internationale Ermittler machen vier Männer für den Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 verantwortlich. Die Männer, unter ihnen der prorussische ukrainische Rebellenkommandant Igor G., würden des Mordes beschuldigt, hieß es am Mittwoch im niederländischen Fernsehen. Es wurden Haftbefehle erlassen.

Der Strafprozess gegen die drei Russen und einen Ukrainer soll am 9. März 2020 beginnen. Das niederländische Fernsehen beruft sich dabei auf Angaben von Angehörigen der Opfer, die zuvor über die neuesten Erkenntnisse informiert worden waren. Eine Angehörige erklärte, sie sei „glücklich, dass der Prozess endlich beginnen wird“.

Bei dem Abschuss der Maschine über der Ostukraine vor knapp fünf Jahren waren 298 Menschen getötet worden. Das Flugzeug der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 mit einer Luftabwehrrakete des Typs Buk abgeschossen worden. Das Waffensystem stammte den Ermittlern zufolge von einer Brigade der russischen Armee.

Russland kritisiert „Einseitigkeit“ der Ermittlungen
Russland kritisierte die Ermittlungen zum Abschuss der Passagiermaschine unterdessen als einseitig. „Wir hatte keine Möglichkeit, an den Ermittlungen zu dieser furchtbaren Katastrophe teilzunehmen, obwohl wir das von Anfang an angeboten hatten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Zu den in Medien genannten vier mutmaßlichen Verantwortlichen sagte er, dass sein Land die offizielle Mitteilung der Untersuchungskommission abwarte, bevor man sich zu einer Stellungnahme hinreißen lasse.

Die von Russland unterstützten Separatisten wiesen unterdessen erneut kategorisch zurück, dass Russland etwas mit dem Abschuss zu tun habe. Es habe nicht einmal die technische Möglichkeit gegeben, das Buk-System von Russland in den Donbass zu transportieren, sagte Andrej Purgin. Er bezeichnet sich als Vize-Regierungschef in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk. Das für den Abschuss benutzte Buk-System stamme vielmehr aus den Beständen der ukrainischen Streitkräfte.

Hauptverdächtige weisen Vorwürfe zurück
Inzwischen meldeten sich auch zwei der Hauptverdächtigen und wiesen die Vorwürfe ebenfalls zurück. „Die Rebellen haben mit dieser Katastrophe nichts zu tun - weder ich noch andere“, sagte Igor G., genannt Strelkow, der Agentur Interfax am Mittwoch. Ein zweiter Verdächtiger ließ über einen Sprecher dasselbe ausrichten. Beide Beteiligten lehnten eine Teilnahme an dem für März 2020 angesetzten Gerichtsverfahren ab.

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