Gewaltbereiter Täter

Karlau-Mörder hatte ganzes Waffenarsenal gehortet

Steiermark
19.04.2019 14:50

Im Juni 2017 wird ein Kärntner in der Justizanstalt Karlau von einem Mithäftling mit einem Tischbein erschlagen, wir haben berichtet. Vor der Tat habe der Mann „kein Gefährdungspotenzial“ gezeigt, sagt Justizminister Moser (ÖVP) in einer aktuellen parlamentarischen Anfrage. Aus dieser ergibt sich allerdings, dass er in seiner Zelle ein ganzes Waffenarsenal gehortet hatte und sehr wohl als gewaltbereit bekannt war.

Moser gab bekannt, dass keine Meldungen vorliegen, die besagen, dass der mutmaßliche Täter in den Tagen vor dem tödlichen Angriff mit aggressivem Verhalten aufgefallen war. Ein Jahr zuvor hat man bei einer Kontrolle der Zelle des Mannes allerdings mehrere illegale Waffen finden können, darunter ein Besenstil mit einer Messerklinge sowie zwei Stanley-Messer. Bereits im Jahr 2016 war der Mann auf einen anderen Insassen losgegangen. Bei dem handfesten Streit dürfte es um Zigaretten gegangen sein. 

Unter Beobachtung
Nachdem man den Häftlingen die Stichwaffen abgenommen hatte, wurde der wegen Mordes an seiner Freundin - er hatte sie mit einer Axt erschlagen - zu 18 Jahren verurteilte Mann in die Abteilung für erhöhte Sicherheit verlegt und beobachtet. Er zeigte kein kein bedenkliches Verhalten mehr und kam nach zwei Wochen wieder in seine ursprüngliche Zelle, für den Besitz der verbotenen Waffen wurde ihm eine Geldbuße auferlegt.

Maßnahmen reichen nicht aus
Irritiert über den Fall zeigte sich auch NEOS-Justizsprecherin Irmgard Griss: „Die Justizanstalt scheint alle gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen ergriffen zu haben. Diese reichen jedoch nicht aus.“ Im Vorfeld hätten Maßnahmen zur Gewaltprävention getroffen werden müssen, der moderne Strafvollzug müsse resozialisierend wirken.

Häufige Gewalt in Anstalten
Gewalttätigkeiten unter Häftlingen sind im Strafvollzug keine Seltenheit. 2018 wurden den Staatsanwaltschaften 540 Verdachtsfälle gemeldet. Diese Anzahl zeige, „dass man den Gefahren in Justizanstalten nicht allein mit Schutzwesten und mehr Waffen für Justizwachbeamte begegnen kann. Ziel muss sein, Gewalt in den Anstalten zu verhindern“, gab Griss zu bedenken.

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