Bormio-Wahnsinn

Die Bestie zeigt Zähne: „Das ist echt ekelhaft!“

Wintersport
27.12.2018 06:56

Ein paar Stunden zuvor Weihnachts-Ruhe und Stille Nacht - und dann am Stefanitag das: Beim ersten Training für die Freitag-Abfahrt in Bormio zeigte Downhill-Bestie Stelvio ihre Zähne wie schon lange nicht mehr! Die pickelharte und unruhige Piste riss die harten Hunde im Abfahrtstross brutal aus den Christkindl-Träumen.

Oh du fürchterliche. Die Stelvio, Schauplatz der Weihnachts-Abfahrt von Bormio, hat einen argen Ruf. Sie gilt als eine der ärgsten Downhill-Strecken des Weltcup-Winters. Eine Herausforderung, die in einem Atemzug mit Kitzbühel genannt wird.

Nach dreijährigem „Exil“ im nahen Santa Caterina kehrten die Abfahrer im Vorjahr auf die klassische Strecke nach Bormio zurück. Mit langen Gesichtern: Die Präparierung hatte die Bestie zahnlos gemacht.

Entsetzen
Doch heuer kehrte das Entsetzen in die Gesichter der harten Hunde im Abfahrtsweltcup zurück. Weil es über Weihnachten zwei Tage geregnet hat, wurde aus der Stelvio ein rumpeliger Eislaufplatz.

Oh du fürchterliche. Die Downhill-Größen ächzten, stöhnten, keuchten im Ziel.

„Extrem zach“, schüttelte etwa Olympiasieger Matthias Mayer im Ziel völlig fertig den Kopf, „meine Fahrt war grenzwertig.“

Landsmann Max Franz stimmte zu: „Mit Fahren hat das nicht zu tun, es geht nur darum, sich gegen den Hang zu wehren.“

„Brutal wie noch nie“
Selbst die Haudegen im Zirkus waren wie vor den Kopf gestoßen. „So brutal war es noch nie“, nickte Christof Innerhofer, seit 2006 auf der Stelvio tätig. „Vielleicht sogar überm Limit“, meinte Aksel Svindal und traf damit auch die Meinung von Abfahrts-Oldie Hannes Reichelt: „Zach, sehr zach. Vielleicht auch deshalb, weil wir das alle gar nicht mehr so gewohnt sind.“ Romed Baumann machte vor dem 10-Jahre-Jubiläum auf der Fürchterlichen (2008 23.) seinem Trainings-Schock mit einem Wort Luft: „Ekelhaft. Schlechte Sicht, unruhig und eisig. Echt ekelhaft.“

Georg Fraisl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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