„Ihr könnt das“

Trainer-Guru-Rede: Marathonhelden heiß auf Olympia

Sport-Mix
19.12.2018 15:55

Österreichs Marathonläufer sind geschlossen so stark wie nie zuvor und greifen jetzt nach den Sternen! Der sensationelle Trend, vorläufig gekrönt von der historischen Bronze-Medaille des Männer-Teams bei der EM in Berlin, wird mit einem neuen „VCM Team Austria“ beim Vienna City Marathon am 7. April fortgesetzt. Und das ganz große Ziel ist eine Olympia-Teilnahme in Tokio 2020. Dort will sogar ein Trio für Rot-Weiß-Rot im Marathon starten!   

Aber Schritt für Schritt, erst einmal 2019! Da bringt der Vienna City Marathon das beste österreichische Marathonteam, das es je gegeben hat, in breiter Front an den Start. Dazu gehört natürlich das komplette Bronze-Team von Berlin mit Lemawork Ketema (Bestzeit 2:13:22), Peter Herzog (2:15:29) und Christian Steinhammer (2:17:54). Dazu kommen Valentin Pfeil (2:14:50), der 2017 das historisch beste WM-Ergebnis eines österreichischen Marathonläufers erbracht hat, Stephan Listabarth (2:18:23) und Christian Robin (2:19:11) bei den Männern sowie Eva Wutti (2:37:59) und Katharina Zipser (2:44:41) bei den Frauen.

Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathons, erklärt das Konzept: „Wir bieten mit dem “VCM Team Austria„ den österreichischen Top-Marathonläufern, die in der Gesamtheit so stark sind wie nie zuvor, die bestmögliche Plattform im eigenen Land. Das VCM Team Austria ist ein Verstärker, ein Motivator und ein Fokus für die Läufer und die Öffentlichkeit. Die Summe der Leistungen als Gruppe wird stärker wahrgenommen als die Leistung jedes Einzelnen.“

Und einer der Topläufer macht auch gar kein Hehl um seinen olympischen Traum: Lemawork Ketema (der in Wien 2:12 laufen will, im Bild oben rechts neben Peter Herzog) hat schon seine Taktik für Tokio parat: „Ich will dort möglichst lange an der Spitze mitlaufen!“ So wie in Berlin, als er bei der EM lange im Spitzenfeld lag und dann den sensationellen achten Platz in der Einzelwertung belegt hatte.

Alle beschworen bei der Pressekonferenz im „Haus des Sports“ den Teamgeist, nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“. Dies brachte am besten Österreichs legendärer Lauftrainer Hubert Millonig (im Bild unten links neben Wolfgang Konrad) auf den Punkt: „Viele wissen gar nicht, wie gut sie sind. Ihr habt alle noch mehr Potenzial, als ihr jetzt vermutet. Ich kann euch nur auf den Weg geben: Tut es, macht es!“ Und zwar die Qualifikation für Olympia! Dort sind 80 Starter erlaubt, wobei der Qualifikationsmodus von der IAAF noch nicht klar festgelegt ist.

Hubert Millonig erhielt von Wolfgang Konrad für seine langjährigen Verdienste (er wurde einst mit Dietmar Millonig und Robert Nemeth ebenfalls von Hubert trainiert) die erste Goldmedaille, die heuer alle Teilnehmer am Vienna City Marathon am 7. April erhalten. Eine wirklich attraktive Medaille auch für alle Hobbyläufer. Der Gewinn der Bronzemedaille in der Nationenwertung bei der EM in Berlin 2018 und weitere Top-Ergebnisse verdeutlichen, dass eine leistungsfähige und breit aufgestellte Generation an Marathonläufern entstanden ist. Dieser Spirit soll mit dem VCM Team Austria und passend zum Veranstaltungsmotto „Greif nach den Sternen“ am 7. April 2019 auf die Straßen Wiens gebracht werden.

Ein Marathon-Trio bei den Spielen in Tokio 2020 wäre ein Traum, wie auch OELV-Sportdirektor Gregor Högler befand. „Wir wollen alles für die Läufer tun, dass sie die bestmöglichen Bedingungen vorfinden!“ Tokio also das ultimative Ziel! In der olympischen Geschichte hat es bisher nur einmal drei Österreicher bei denselben Olympischen in der klassischen Distanz über 42,195 km gegeben - und zwar 1936 in Berlin. Franz Tuschek, der ab 1926 ein Jahrzehnt Österreichs Marathonlauf dominierte, wurde damals 14. in 2:46:29, Rudolf Wöber wurde 22. (2:51:28) und Rothmayer 32. (3:02:32). Tuscheks 14. Platz ist auch die bis heute beste Platzierung eines Österreichs im olympischen Marathon.

Tuschek, Gruber, Buchleitner
Ähnlich wie Tuschek dominierte dann später Adi Gruber die heimische Marathon-Szene, er startete sogar von 1952 bis 1960 dreimal bei Olympia, wobei seine beste Platzierung der 23. Platz in Melbourne 1956 war. Zuletzt sah Michael Buchleitner bei den Männern in Athen 2004 als 29. das Marathon-Ziel. Eva Wutti und Katharina Zipser können im olympischen Marathonlauf Andrea Mayr folgen, die 2012 in London als 54. in 2:34:51 und 2016 in Rio als 64. in 2:41:52 ins Ziel gekommen war. 

Olaf Brockmann, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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