Dramatische Szenen

Fels donnerte ins Tal: Soldaten entgingen dem Tod

Kärnten
02.11.2018 10:36

Noch immer herrscht nach den heftigen Unwettern der letzten Tage bei den Aufräumarbeiten im Kärntner Lesachtal absolute Lebensgefahr. Dies zeigt auch ein dramatischer Vorfall, der sich am Freitagvormittag um 9 Uhr ereignete. Mehrere Villacher Pioniere, die das Gelände erkundet hatten, entgingen nur knapp einer Katastrophe, als plötzlich ein zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau ein Fels auf die Straße donnerte.

Nur knapp vorher waren die vier Insassen aus dem Mitsubishi L 200 ausgestiegen, um die Lage zu erkunden. Plötzlich krachte der Fels auf das Auto. „Das Bundesheerfahrzeug ist zerstört. Zum Glück ist niemand verletzt worden“, berichtet Bürgermeister Johann Windbichler. „Es war sehr kritisch. Es hätte Tote geben können.“

„Es besteht höchste Murengefahr“
Nach dem Vorfall wurden die Einsatzkräfte von der Stelle abgezogen, auch die Feuerwehrleute, die von der Osttiroler Seite her an der Wiederherstellung der Verbindung arbeiteten. „Die Hänge sind aufgeweicht, es besteht höchste Murengefahr“, zeigte sich Windbichler besorgt. Doch eben auch Steinschläge würden „jetzt vermehrt auftreten“, so der Bürgermeister. „Die Hänge sind in Bewegung.“ Ein Landesgeologe wurde nun eingeflogen, um die Situation vor Ort einer neuen Bewertung zu unterziehen, hieß es.

Stimmung „angepannt, aber ruhig“
„Wir sind auch mit den Bewohnern der zehn abgeschnittenen Häuser in Verbindung. Wenigstens ist das Tal von Osten her für die Einsatzkräfte kontrolliert erreichbar.“ Die Stimmung in der Bevölkerung - sie ist bald eine Woche von der Außenwelt abgeschnitten - sei angespannt, aber ruhig, sagte Windbichler. „Die Lesachtaler sind ja gewohnt, dass man immer wieder eingeschlossen ist im Tal. Es ist eine angespannte Ruhe, keine Hysterie - solange wir keinen Personenschaden haben, das ist das Wichtigste. Die Leute bleiben so gut es geht daheim.“ Er selbst kenne Katastrophensituationen aus seiner Zeit als Feuerwehrkommandant, sagte der Bürgermeister. „Man muss einfach Schritt für Schritt die Prioritäten abarbeiten.“

Strom für alle in drei bis vier Tagen
Fortschritte gebe es mittlerweile bei der Stromversorgung. „Wir haben jetzt eine Inselversorgung mit Notstromaggregaten“, so der Bürgermeister weiter. An der Behebung der Schäden werde seitens des Stromversorgers Kelag unter Hochdruck gearbeitet. Windbichler rechnete damit, dass es noch drei, vier Tage dauern werde, bis alle im Lesachtal wieder Elektrizität haben - sofern nicht wieder etwas passiere.

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Lage äußerst angespannt
Wie berichtet, war die Bundesstraße kurz vor der Ortschaft Maria Luggau auf einer Länge von 100 bis 200 Metern abgebrochen. „Die Gail hat den Fuß der Bundesstraße abgefressen“, erklärte dazu der Bezirkshauptmann von Hermagor, Heinz Pansi. Nach den heftigen Unwettern samt Starkregen der letzten Tage bleibt die Lage vor Ort auch weiterhin äußerst angespannt, denn erneut hat Regen eingesetzt.

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