15 Jahre Landesrat:

Regierungs-Urgestein zieht eine „Zwischenbilanz“

Oberösterreich
24.10.2018 17:30

Vor 15 Jahren, beim Einzug in die Landesregierung, hat der Grüne Rudi Anschober (57) vor seinem Amtssitz in Linz eine Linde gepflanzt. Sie gedeiht prächtig - und den Landesrat Anschober gibt es auch noch. Im Interview zieht das Urgestein (längstdienendes Regierungsmitglied) ausdrücklich nur eine „Zwischenbilanz“.

„OÖ-Krone“: Wie verändern einen denn 15 Jahre Landesregierung?
Rudi Anschober
: Das können andere besser beurteilen, und dazu habe ich auch meine „Feedback-Gruppe“, Leute, die mir bei einem Achterl Wein sagen, was gerade Sache ist. In Summe bin ich gewiss gelassener geworden. Ich bin nicht mehr so rasch auf die Palme zu bringen.

„OÖ-Krone“: Sie waren zwölf Jahre in einer schwarzgrünen Koalition und müssen seit Herbst 2015 mit Schwarzblau im Landhaus leben.
Anschober
: Das war auch der Tiefpunkt dieser 15 Jahre, der Tag der Angelobung von Schwarzblau, mit einem Regierungsabkommen, das einiges zurückdreht. Und miterleben zu müssen, dass unser bisheriger Regierungspartner so beweglich ist.

„OÖ-Krone“: Wollten Sie da nicht eigentlich aufhören?
Anschober
: Ich habe daran gedacht. Dann habe ich mir eine Frist gesetzt, ob es möglich ist, auch unter diesen Umständen im Integrationsressort, das Schwarzblau an mich abgetreten hat, etwas Sinnvolles weiterzubringen.

„OÖ-Krone“: Sie sind immer noch da.
Anschober
: Bis jetzt wurde mir kein Antrag aus dem Bereich der Integration abgelehnt. Auch wenn’s Gegenstimmen gab. Und mitzuerleben, wie da ein breites Bündnis aus Bürgermeistern, Hilfsorganisationen und Zivilgesellschaft entsteht, war toll. In Summe gilt: Werte und Haltung bewahren und eine klare Linie fahren, das hat sich in den 15 Jahren bewährt.

„OÖ-Krone“: Sie reden nur von einer Zwischenbilanz.
Anschober: Ich bin ja noch bis 2021 gewählt. Ich bin nicht angetreten, damit ich dann während der laufenden Legislaturperiode aufhöre. Und ob ich dann wieder antrete, werde ich mir gut überlegen, gemeinsam mit meinen Freunden und Freundinnen in der Partei und mit meiner Partnerin. Für mich ist das der tollste Job der Welt. Man kann unglaublich viel gestalten - und Oberösterreich ist überschaubar genug, dass man mit den Bürgern und Bürgerinnen arbeiten kann. Und nicht bloß vom Schreibtisch aus.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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