Jetzt wird taktiert!

„Zum richtigen Zeitpunkt wird Rot-Grün platzen“

Wien
03.09.2018 07:43

SPÖ-Chef Christian Kern wird es wohl sein Leben lang bereuen, den richtigen Moment für Neuwahlen nicht genutzt zu haben. Wiens roter Bürgermeister Michael Ludwig wird jetzt auch taktieren müssen. „Es geht um die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, Rot-Grün platzen zu lassen“, analysiert Politologe Thomas Hofer nach dem Rückzug von Maria Vassilakou. Die Frage, wer ihr Nachfolger wird, könnte auch über den Fortbestand der Wiener Koalition entscheiden.

„Für die Grünen geht es darum, ihr politisches Überleben zu sichern. David Ellensohn präsentiert sich schon als Mann der Opposition, Peter Kraus als frischer Wind. Es wird entscheidend, wie der künftige Kandidat die Koalition anlegen wird“, so Hofer. „Jetzt wird gerechnet, wann der richtige Zeitpunkt ist, Rot-Grün platzen zu lassen.“

Vassilakou habe sich jedenfalls einen guten Zeitpunkt gesucht, den Generationenwechsel und die Neuaufstellung einzuleiten, analysiert Polit-Experte Peter Hajek. Sie hat in der Partei auch ohnehin nicht mehr den benötigten Rückhalt. Bei ihrem Abschied orientiert sie sich ein letztes Mal an ihrem Unterstützer Michael Häupl: „Auch er hat keine offene Empfehlung geäußert, obwohl er Andreas Schieder statt Ludwig favorisiert hatte“, sagt Hofer. Genauso unterstützt Vassilakou ihren Schützling Peter Kraus, sagt es aber nur zwischen den Zeilen.

Sprengt Vassilakous Nachfolger Rot-Grün?
Maria Vassilakous Nachfolger oder auch ihre Nachfolgerin könnte also über das Schicksal der Wiener Landesregierung entscheiden. Kraus, der aktuell im Wiener Gemeinderat sitzt, versprach im Gespräch mit der „Krone“: „Mit mir bleibt die Koalition. Es wäre völlig falsch, sie zu sprengen.“ Eine Aussage, die ihm natürlich Sympathien des Koalitionspartners SPÖ sichern würde, der eine Neuwahl derzeit eher rauszögern will.

Der grüne Klubchef David Ellensohn dagegen hatte sich nicht gescheut, offene Kritik an Ludwig und den Genossen zu üben. Gegenüber der „Krone“ gibt er sich dennoch diplomatisch: „Ich glaube übrigens immer noch, dass wir nicht vor dem Jahr 2020 wählen.“

Kronen Zeitung/krone.at

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