Curry und Champagner

Kühlungsborn: An der bezaubernden Ostsee

Reisen & Urlaub
17.08.2018 08:00

In Kühlungsborn trifft maritimer Ostsee-Charme auf Kunst, Kultur und genussvolle Kulinarik. Es ist ein schönes Fleckchen Erde, hier an der Seebrücke.

Eine kühle Brise weht uns um die Ohren, das Meer rauscht, zwei kreischende Möwen zanken sich. Weiße Strandkörbe reihen sich aneinander - sie gehören hierher wie das Eis zum Stanitzel. So mancher Ostseefan weiß, wie ein „echter“ Strandkorb auszusehen hat, schließlich wurde er hier erfunden: Leicht rund muss er sein! Seine am Kopfende etwas abgerundete Form unterscheidet sich vom komplett eckigen Nordsee-Modell. Die Kühlung ist ein Höhenzug an der Ostsee, von dem Kühlungsborn seinen Namen hat. Ihre wohl schönsten Aushängeschilder: Sechs Kilometer weicher weißer Sandstrand sowie die vier Kilometer lange Strandpromenade - immer mit Blick auf die Ostsee - weshalb man Kühlungsborn auch gerne als Riviera des Nordens bezeichnet.

Das flach abfallende Meer zieht besonders Familien mit kleinen Kindern an, die beim Sandburgenbauen die Zeit vergessen oder bunte Drachen im Wind flattern lassen. Das Stadtbild ist von der typischen Bäderarchitektur geprägt. Viele historisch alte Villen und Gebäude spiegeln verschiedene Elemente und Ideen in der Fassadengestaltung wider - immer mit demselben Ziel: dem Beobachter zu gefallen. Die Gebäude konkurrieren mit dekorativen Fassaden, Türmen und Erker und zeugen von der langen Geschichte, die sie umgibt. Moderne Bauten sucht man hier vergebens.

Noch heute ist Kühlungsborn frei von jeglichen Hochhäusern, nach dem Grundsatz, dass kein Gebäude größer sein darf als der höchste Baum im Ostseebad. Übrigens: Inmitten der Stadt befindet sich die „grüne Lunge“ - ein 133 Hektar großer Stadtwald. Eines der schönsten Hotels ist das „Travel Charme“, mit seiner weichen Farbgebung im Stil der Jahrhundertwende. Für Radfahrer ist die sanfte hügelige Umgebung ein Eldorado. Aber auch Naturliebhaber kommen ob der besonderen Fauna und Flora sowie der geschützten Dünen entlang der endlosen Strände das ganze Jahr über auf ihre Kosten. Bereits seit 1966 sind große Teile der Kühlung Landschaftsschutzgebiet.

Im Mai, wenn der Raps gelbleuchtend neben dem Grün der saftigen Wiesen und dem blitzblauen Meer blüht, veranstaltet die Kunsthalle das Plein-Air-Festival. Wer möchte, kann Profi-Malern bei der Arbeit über die Schulter schauen, an Workshops teilnehmen oder zum Pinsel zu greifen und mit seiner Leinwand in die Natur hinausziehen. Das Ergebnis des Freimalens wird abends in der Kunsthalle ausgestellt - dabei entstehen wunderbare Unikate Unter den ausgestellten Bildern werden sogar Preise vergeben. Die einzigartige Farb- und Lichtwelt, die Backsteingotik und die offene weite Natur sind wie geschaffen für dieses gigantische Kunstfestival.

Ein beliebtes Zeichenmotiv sind natürliche Leuchttürme - auch sie prägen hier das Landschaftsbild. Ein Besuch am höchstgelegenen Leuchtturm Deutschlands, auf der Erhebung „Buk“, wird mit einem beeindruckenden Rundblick über den gesamten Küstenverlauf belohnt. Ob Strandkorbkino, Beach-Volleyball, Public Viewing, Hafenfest, Sandburgwettbewerb, Seaborn-Festival oder Musikevent - an 300 Tagen im Jahr sorgen viele zusätzliche Veranstaltungen und Freizeitangebote für genügend Abwechslung.

Wir treffen den Chef der Kunsthalle, Franz Norbert Kröger. Er ist wie eine Ostseewelle: groß, laut und kraftvoll. Der selbstständige Kunstmacher sucht das Andersartige und bietet bei seinen Ausstellungen alles Einzigartige - nur keinen Mainstream an. Ob Jazz, Gitarrenkonzert, Lesung oder Kabarettabend - dem Besucher wird stets was geboten. Sein aktuelles Großprojekt: ein Licht- und Klangkunstfestival mit Installationen in der ganzen Stadt. Liebhaber alter Dampfloks sollten sich eine Fahrt mit Molli nicht entgehen lassen! Die 100-jährige Schmalspurbahn fährt mehrmals täglich schnaubend und mit nostalgischem Gebimmel von Kühlungsborn nach Bad Doberan und zurück - und weckt die Erinnerung an vergangene Zeiten. Viele Gäste kommen allein schon der nostalgischen Lok wegen hierher! 

Unweit der Seebrücke befindet sich einer der letzten Wachtürme aus vergangener DDR-Zeit, der für Besucher zugänglich ist. Er ist ganzjährig geöffnet und informiert Geschichtsinteressierte mit Führungen durch das Museum über dramatische Fluchtschicksale sowie über See- und Grenzbeobachtungen während des Krieges.

An der Ostsee wird die Kulinarik besonders großgeschrieben: Hier findet jeder ganz nach seinem Gusto das passende Lokal - hat allerdings auch die Qual der Wahl. Im Rahmen der Gourmet-Tage von 2. 11.-8. 12. kocht ganz Kühlungsborn. Sechs Spitzenköche schwingen an verschiedenen Themenabenden den Kochlöffel. Es werden zudem auch Workshops angeboten, um sich selbst an den verschiedensten Gerichten zu versuchen und zu erfahren, was ein perfekter Gastgeber alles bieten muss. Naschkatzen sollten einen Abstecher in den „Bonbon-Laden“ machen - hier kann man seinen eigenen „Lollie“ selbst herstellen. Wem es nach einem deutschen Klassiker gelüstet, der sollte unbedingt im Edel & Scharf am Bootshafen vorbeischauen: Hier gibt’s großartige Currywurst nach altem Handwerk, serviert mit Trüffelpommes und Schampus! Sehr edel - muss aber nicht unbedingt scharf sein.

Sonja Jakubowics, Kronen Zeitung

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