Zwei Wochen nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft setzte der 45-Jährige einen Schlussstrich. Er hatte im Oktober 2024 im Drogenrausch einen Jugendlichen auf brutalste Art und Weise getötet.
Bei seinem Mordprozess vor zwei Wochen konnte er nur flüstern: „Ich hab’ ihn so sehr geliebt.“ Für den Gerichtsmediziner war die Tat eine „Hinrichtung“. Mit 50 Axthieben hatte Ingo S. (45) letzten Oktober in Wien-Favoriten einen erst 16-jährigen Bulgaren, dessen Liebesdienste er in Anspruch genommen hatte, getötet – fasste dafür lebenslange Haft aus.
Der schmächtige Mandant von Anwältin Astrid Wagner flüsterte im Prozess, weil er nach einem Suizidversuch in U-Haft über ein Tracheostoma versorgt werden musste. Am Dienstag nahm sich der verurteilte Mörder in der Justizanstalt Josefstadt das Leben. „Er konnte den Tod seines Opfers nicht verkraften“, sagt Wagner.
Er konnte den Tod seines Opfers nicht verkraften.
Anwältin Astrid Wagner
Bild: Bartel Gerhard
Auch jener 62-Jährige, der seine Frau – eine angesehene Wiener Gynäkologin – letzten Oktober in Hernals mit einem Ast erschlagen hat, ist nicht mehr am Leben, es wird zu keinem Prozess kommen.
Laut Justizministerium gab es 2023 und 2024 österreichweit, im gesamten Straf- und Maßnahmenvollzug, jeweils 12 Suizide.