Wegen seiner Lage in einem Sumpf, in dem Alligatoren leben, soll das neue Abschiebegefängnis in Florida laut US-Präsident Donald Trump ausbruchssicher sein. Doch nur wenige Tage nach der Eröffnung zeigen sich die ersten Probleme: Bei Regen stehen die errichteten Zelte unter Wasser.
Die Haftanstalt in den Everglades wurde erst am Dienstag stolz von Trump eröffnet. Kurz nachdem das Staatsoberhaupt abgereist war, brach ein für Südflorida typischer Sommerregen aus – und sorgte für Chaos in der aus Zelten bestehenden Einrichtung: Es drang Wasser ein.
Der oberste Katastrophenschutzchef des Staates hatte zuvor noch geprahlt, dass die Anlage Winden eines Hurrikans der Kategorie 2 standhalten könne. Doch Niederschlag kann die Einrichtung offenbar nicht trotzen: Wie der „Miami Herold“ berichtete, prasselte Dienstagnachmittag etwa 3,8 Zentimeter Regen auf das Gelände ein.
Nähte der Zelte wurden abgedichtet
In Videos ist zu sehen, wie Zeltdach und -wände im Sturm, der etwa 45 Minuten dauerte, bebte. Seitlich drang Wasser ein. Eine peinliche Panne, die aber offenbar bereits behoben wurde. „Über Nacht haben die Lieferanten alle Nähte an der Basis der Strukturen abgedichtet, durch die während des schweren Sturms Wasser eindringen konnte, was jedoch minimal war“, sagte erklärte Stephanie Hartman, stellvertretende Kommunikationsdirektorin der Abteilung für Katastrophenschutz.
Die Einrichtung wird in Anlehnung an die berühmte und berüchtigte Gefängnisinsel „Alligator Alcatraz“ genannt. Die im Areal lebenen Raubtiere sollen eine Flucht unmöglich machen. Trumps Regierung kündigte an, elf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere abschieben zu wollen. Mit der neuen Einrichtung soll eine „kostengünstige und innovativen Möglichkeit“ geschaffen werden, um „kriminelle illegale Einwanderer massenhaft abzuschieben“, wie Heimatschutzministerin Kristi Noem ausführte.
Die Einrichtung sorgt jedoch auch für viel Kritik: Aus den Reihen der Demokraten hieß es, das Abschiebelager sei „entmenschlichend“ und sei gezielt darauf ausgerichtet, Leid zu verursachen. Umweltschützer machen sich Sorgen, dass Abwässer aus der Anlage dem empfindlichen Ökosystem schaden könnten. Bis zu 5000 Menschen sollen in „Alligator Alcatraz“ untergebracht werden können.
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