Katastrophenalarm

Auch in Deutschland brennen Hunderte Hektar Wald

Ausland
03.07.2025 12:30

Auch Deutschland hat mit massiver Trockenheit zu kämpfen, mehrere Wälder stehen bereits in Flammen. In fünf Bundesländern sind Feuerwehren im Einsatz, teilweise erschwert alte Munition im Boden die Löscharbeiten.

Das Feuer in der Gohrischheide, einem früheren Truppenübungsplatz in Sachsen, hat sich in den vergangenen Tagen auf rund 200 Hektar ausgebreitet.

Zwei Schwerverletzte
Zwei Feuerwehrleute wurden bei den bisherigen Einsätzen schwer verletzt. Für drei Gemeinden in der Region ist Donnerstagmittag Katastrophenalarm ausgelöst worden. Betroffen sind laut Warnapp Nina die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz. Inzwischen wird auch Neudorf am Südrand der Gohrischheide evakuiert. Laut Landratsamt breiten sich die Flammen rasch in Richtung der Ortschaft aus.

Am Mittwoch waren bereits 100 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden, darunter auch Bewohner eines Wohnheims für schwerbehinderte Menschen. Auch eine Biogasanlage bei Lichtensee musste vor dem Feuer geschützt werden.

Immer wieder flammen neuen Glutnester auf
Mehr als 400 Einsatzkräfte bekämpfen aktuell die Flammen, die bereits das benachbarte Brandenburg erreicht haben. Der Boden ist schwierig – teils unwegsam, teils mit alter Munition belastet, was die Arbeit erschwert und zusätzlich gefährlich macht. Immer wieder flammen neue Glutnester auf. 

„Der Brand ist eskaliert“, betonte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Es brenne auf der kompletten Fläche der Heide. Das Gelände ist ein Naturschutzgebiet, gefährdete Brutvögel leben dort.

Auch in anderen Teilen des Landes waren Feuerwehren zuletzt im Dauereinsatz. In Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) wurde ein Brand auf etwa 5000 Quadratmetern gelöscht, in Thale flammten nach einem Waldbrand erneut Glutnester auf – beide Lagen gelten inzwischen als stabil.

In Goslar (Niedersachsen) griff ein Feuer auf rund acht Hektar Waldfläche über. Das schwer zugängliche Gebiet konnte mit Unterstützung aus der Luft unter Kontrolle gebracht werden.

Großalarm auch in Thüringen
Ein Waldbrand auf der Saalfelder Höhe in Südthüringen erreichte unterdessen laut einem Experten ein Ausmaß, das in dem deutschen Bundesland seit mehr als 30 Jahren nicht mehr erfasst wurde. Zwar müssten noch die genauen Zahlen zum Umfang des am Mittwoch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ausgebrochenen Feuers abgewartet werden, sagte Horst Sproßmann, Pressesprecher des Landesforstbetriebs Thüringen Forst. „Aber unabhängig davon, es ist mit Abstand die größte Waldbrandfläche, die wir überhaupt seit 1993 in Thüringen haben“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Mindestens 250 Hektar Waldfläche sind laut Landratsamt nahe der Gemeinde Gösseldorf (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) von dem Feuer betroffen. Die genauen Zahlen können sich noch ändern. Die Lage ist laut Landratsamt noch nicht unter Kontrolle. Starke Rauchentwicklung führte zu Warnungen in angrenzenden Regionen Bayerns – betroffen sind etwa die Landkreise Kronach, Kulmbach und Hof. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster geschlossen zu halten und Lüftungen auszuschalten.

1500 Menschen auf Kreta in Notunterkünften
Auch auf der griechischen Insel Kreta wüten Waldbrände. Mehrere Dörfer und Hotels mussten evakuiert werden. „Wir haben rund 1500 Menschen in andere Hotels und in einer Sporthalle untergebracht“, sagte indes der Zuständige für den Zivilschutz der betroffenen Region auf Kreta, Giorgos Tsambakis, am Donnerstag im Radio (ERTnews). Wegen starker Winde breiteten sich die Flammen seit dem späten Mittwochnachmittag rasch aus.

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