Riesen-Sparpotential

Schwarz-Grün fixiert Total-Umbau des “Hauses Graz”

Steiermark
11.11.2009 17:52
Die größte Reform seit Gründung der Grazer Stadtwerke in den 60er-Jahren liegt fertig auf dem Tisch. Rund zehn Millionen Euro jährlich wollen die schwarz-grünen Stadtregierer (im Bild Siegfried Nagl und Lisa Rücker) einsparen. Gelingen soll dies durch einschneidende Strukturveränderungen bei Magistrat und Stadttöchtern (Graz AG). Die Opposition ist kritisch.

Etwa 1.400 Mitarbeiter wechseln vom Magistrat (Kanal, Wirtschaftsbetriebe) zur Graz AG. Dort werden neue, schlankere Strukturen geschaffen. Zudem wird die AG in eine GmbH umgewandelt - Schwarz/Grün will mehr Einfluss auf die strategische Ausrichtung des städtischen Versorgungsunternehmens.

Etwa 700 Mitarbeiter werden abgebaut
Umgesetzt sein soll die Reform laut ÖVP-Bügermeister Siegfried Nagl bis Ende 2010. Nagl erwartet Einsparungen von ca. zehn Millionen Euro jährlich. Für die 7.300 Mitarbeiter der Stadt (Magistrat und Beteiligungen) wird ein interner Arbeitsmarkt geschaffen. Neuaufnahmen sollen nur im Ausnahmefall möglich sein. Durch natürliche Abgänge sollen etwa 700 Mitarbeiter abgebaut werden.

Kritik an der Reform kommt von SPÖ-Chef Wolfgang Riedler: "Das ist alles unausgegoren. Niemand kann mir erklären, wo genau die Vorteile für die Grazer liegen." FPÖ-Klubobmann Armin Sippel lehnt die Reform ebenfalls ab: "Angesichts des zu erwartenden Nutzens ist das Risiko der Umstrukturierung zu hoch."

Alles neu in der Graz AG

  • Die Graz AG wird schlanker strukturiert und aufgeteilt in die Bereiche Öffis, Infrastruktur (Wasser, Abfall, Kanal, Straßen, Grünraum) und den marktwirtschaftlichen Bereich (Flughafen, Bestattung usw.).
  • Geschäftsführer (Wasser, GVB) werden nicht nachbesetzt. Für die einzelnen Bereiche wird es je einen Verantwortlichen geben - mit einem "Chef", dem Leiter des marktwirtschaftlichen Bereiches.
  • Die Graz AG wird bis März in eine GmbH umgewandelt.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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