Nach den "Lainzer Todesengeln" ist die Sensibilität beim Thema Senioren- und Pflegeheime groß. Deshalb läuteten nach einer Anzeige wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung auch die Alarmglocken. Offenbar hatte auch ein Insider bei der Einvernahme im Landeskriminalamt ausgesagt, dass neun Bewohner – bei 25 Todesfällen im gesamten Jahr – binnen eines Monats (mit einer nachweislichen Grippewelle) verstorben waren. Und er hatte darüber hinaus die Vermutung geäußert, dass die ungewöhnliche Häufung wohl auf eine den pflegebedürftigen Menschen verabreichte Überdosis eines Anti-Depressivums zurückzuführen sei.
"Wir werden von diversen Kontrollinstanzen überprüft"
Für die Leitung des vom Salvatorianer-Ordens gegründeten Hauses Pater Jordan im Herzen des Wiener Bezirksteils Kaisermühlen ein "ungeheurer Vorwurf". Zu dem Geschäftsführerin Eva Bernscherer und Pater Erhard Rauch wegen dem seit März laufenden Verfahren aber nur so viel sagen wollen: "Wir werden monatlich von diversen Kontrollinstanzen überprüft. Noch nie gab es eine Beanstandung! Deshalb begrüßen wir die Ermittlungen."
Viel lieber sprechen die gelernte Krankenschwester und der Provinzial des Ordens über das Leitbild des Pflegeheimes: "Wir machen so lange es geht eine mobile Betreuung zu Hause. Wer dann doch zu uns kommt, wird in einer familiären Umgebung liebevoll gepflegt, um ein würdiges Sterben zu ermöglichen."
Für den guten Ruf des Hauses würde zudem die langeWarteliste für die Aufnahme sprechen. Sogar die noch rüstige Tochter einer etwa hundert Jahre alten Bewohnerin hätte sich schon angemeldet.
von Christoph Budin, Kronen Zeitung
Symbolbild
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.