Ein Experte hilft

Tipps und Tricks für ein sicheres Passwort

Oberösterreich
04.02.2018 07:03

Welches Passwort benutzen Sie? 1,2,3,4,5 oder Vornamen ihrer Tochter samt deren Geburtstag? Am Donnerstag war der internationale Passwortwechseltag – da erklärt Jürgen Fuß (46) von der FH OÖ in Hagenberg als Professor für angewandte Mathematik und Kryptografie die sichersten Passwörter für das Internet.

„Krone“: Der Passwortwechseltag am 1. Februar kommt aus den USA. Ist er zeitgemäß?
Jürgen Fuß: Der neueste Trend geht eigentlich schon wieder weg vom dauernden Wechsel der Passwörter. Vor allem, wenn man ohnedies ein wirklich gutes Passwort hat. Wer oft wechselt, begnügt sich dann eher rasch mit schlechteren Varianten.

„Krone“: Viele machen es sich mit dem Passwort zu leicht.
Jürgen Fuß: 1,2,3,4, oder das Geburtsdatum vom Kind sind sicher kein guter Schutz. Ich  frage Kollegen oder Mitarbeiter gerne zum Scherz, wann ihr Kind Geburtstag hat. Meistens genügen diese Ziffern, um zum Beispiel deren Handy zu „hacken“.

„Krone“: Was ist ein gutes Passwort?
Jürgen Fuß: Gute Kennwörter haben mindestens 20 Zeichen.  Am besten nimmt man einen einprägsamen Satz und ersetzt beispielsweise die Leerstellen zwischen den Wörtern mit Sonderzeichen – wie Prozent, Rufzeichen, Raute und ähnliches.

„Krone“: Was eignet sich da?
Jürgen Fuß: Da geht alles. Vielleicht sollte man als ausgewiesener Gabalier-Fan nicht unbedingt die erste Zeile seines größten Hits nehmen.

„Krone“: Kann man ganz normale Passwörter denn überhaupt so einfach knacken?
Jürgen Fuß: Dazu gibt es eigene Software, die innerhalb kurzer Zeit ein paar tausendmilliarden Versuche macht, um ein Passwort zu knacken. Das geht richtig schnell. Das deutsche Wörterbuch ist beispielsweise innerhalb einer Minute durchprobiert.

„Krone“: Wie hoch ist die Gefahr, gehackt zu werden?
Jürgen Fuß: Wenn man nicht gerade ein Promi ist, ist die Gefahr eines personalisierten Angriffs natürlich klein. Aber Hackerbanden greifen im großen Stil Datenbanken von Websiten ab, verkaufen User-Accounts an die organisierte Kriminalität.

„Krone“: Die PIN der Bankomatkarte hat nur vier Ziffern, ist aber dennoch sicher
Jürgen Fuß: Weil da hat jeder nur drei Versuche, dann wird die Karte eingezogen.

„Krone“: Wie halten Sie es selbst mit der Datensicherheit?
Jürgen Fuß: Ich habe ein Super-Passwort, benutzte ansonsten die Gratissoftware KeePass, in der alle meine Passwörter sicher angelegt sind. Bei Bedarf kopiere ich sie um.

Christoph Gantner/Kronen Zeitung

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