Rund um die Uhr?

SPÖ lehnt Nachtbetrieb der U-Bahn erneut ab

Wien
24.09.2009 21:37
Äußerst emotional ist am Donnerstag im Wiener Gemeinderat über eine mögliche Verlängerung der U-Bahn-Betriebszeiten diskutiert worden. Während die Oppositionsparteien sich mit unterschiedlichen Nuancen hinter die Idee der Nachtfahrten stellten, wehrten sich die SPÖ-Mandatare mit aller Vehemenz gegen den Vorschlag.

Die Ausweitung des U-Bahn-Betriebes auch auf die ganze Nacht sei für die Stadt ohne Probleme zu bezahlen, rechnete ÖVP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl vor: "Die U-Bahn rund um die Uhr würde die Stadt eine Million Euro kosten." Schließlich würde sich die Betriebszeit lediglich um 2,9 Prozent erhöhen. Das derzeitige Night-Line-Bussystem koste hingegen sieben Millionen Euro, wobei man hier bei der Einrichtung der Nacht-U-Bahn teilweise Einsparungen erzielen könne.

Grüne: "Gut investiertes Geld"
Ebenfalls klar für eine Verlängerung sprachen sich die Grünen aus, wie deren Verkehrssprecher Christoph Chorherr erklärte: "Verlängern wir die U-Bahn so rasch wie möglich." Er gehe von Mehrkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro im Jahr aus - was gut investiertes Geld sei. Und wenn er sich die Geldverschwendung im Umfeld der Wiener SPÖ ansehe, so etwa die Mehrkosten für den Flughafenterminal Skylink, müsse man sagen: "Da können wir die U-Bahn in der Nacht 153 Jahre lang fahren lassen."

FPÖ kann sich Betrieb bis 2 Uhr vorstellen
Auch die FPÖ könnte sich zumindest mit einer teilweisen Verlängerung anfreunden. "Einen partiellen U-Bahn-Betrieb bis 2.00 Uhr - das macht Sinn", beschied etwa Gemeinderat Herbert Madejski. Allerdings gebe es beim Verkehr in der Nacht noch viele andere Probleme: So habe die S-Bahn keine optimale Linienführung und Busse an den Stadtrand würden fehlen. Deshalb müsse zugleich das Nachtbus-und Anrufsammeltaxisystem ausgebaut werden.

SPÖ echauffiert sich über "Sommerlochthema"
SPÖ-Vertreter Karlheinz Hora echauffierte sich hingegen lauthals über das Ansinnen der Opposition, das er als "Sommerlochthema" geißelte. Das habe sich bereits an der sexistischen Kampagne der JVP gezeigt. "Man kann eine U-Bahn zwar dann führen, wenn es notwendig ist, aber ich glaube, dass sich das Wiener Bussystem sehr bewährt hat", so Hora. Überdies lägen die Kosten höher als von der Opposition behauptet: "In diesem Sinne weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

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