Erfolgreich vergrämt

Posse um Biber: Nagetier hat jetzt aufgegeben

Österreich
30.12.2017 10:09

In der Posse um einen Biber in Klagenfurt hat der Magistrat nun doch den längeren Atem. Der Nager hatte über Jahre Stadt, Land und sogar Verfassungsjuristen beschäftigt. Obwohl der Damm immer wieder abgetragen wurde, gab das Tier nicht auf. Nach langem Hin und Her hat der Biber genug.

Der Nager hatte sich nahe der Kläranlage eingerichtet und einen 1,5 Meter hohen Damm aufgebaut. Sein Pech: Mit seiner Burg hat er ausgerechnet einen der wichtigsten Entwässerungskanäle der Stadt verstopft und sich so mit der Behörde angelegt. Weil es sich um einen komplizierten Präzedenzfall handelte, mussten sogar Juristen anrücken. Die Säuger sind ja streng geschützt - nach dem Jagdgesetz sowie nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU. "Wegen Gefahr in Verzug mussten wir das Tier aber schließlich vergrämen", erklärte der zuständige Referent, Wolfgang Germ.

Biber baute seine Burg sechsmal wieder auf
Im Oktober haben die Mitarbeiter des Magistrats damit begonnen, den Damm abzubauen. Der Nager ließ sich aber auch davon nicht beeindrucken. Germ: "Er kam fünf- oder sechsmal zurück und baute seine Burg immer wieder neu auf."

Nun hat der Säuger offenbar endgültig genug von dem ständigen Hin- und Her. Seit einiger Zeit fehlt von ihm jede Spur. "Wir mussten hartnäckig bleiben, um ihn zu vertreiben - jetzt ist er endlich umgezogen. Die Strecke entlang des Kanals wir permanent kontrolliert", heißt es beim Magistrat. Das Tier ist verschwunden.

Nager bei Wahl ihres Zuhauses flexibel
Wohin der kleine Nager übersiedelt ist, wissen die Zuständigen in der Stadt nicht. Vermutet wird, dass er wegen der Unruhe in der Landeshauptstadt nach Ebenthal ausgewandert ist.
Geht es nach Wildtierexperten, sind die Nager bei der Wahl ihres Zuhauses flexibel. Werden Biber vergrämt, richten sie sich einfach woanders wieder ein.

Thomas Leitner, Kronen Zeitung

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