Huub im Interview

Was Stevens vom österreichischen Fußball hält

Fußball
07.05.2009 11:55
Er soll Red Bull Salzburg kommende Saison erstmals zu internationalen Ehren führen. Bis der Meistertitel der Salzburger endgültig feststeht, bereitet sich Startrainer Huub Stevens noch in seiner Heimat auf seine kommende Aufgabe vor - um Unruhe zu vermeiden, wie er selbst betont. Der 55-jährige Niederländer sprach über seine Philosophie, Kontinuität im Fußball und sein Image als "harter Hund".

Pappelstadion in Mattersburg oder Schnabelholz in Altach statt Allianz Arena oder Arena auf Schalke. Was bewegt einen Star-Trainer wie Sie in die Fußball-Provinz Österreich zu gehen?
Stevens: "Weil ich von den Zielen, vor allem von den internationalen Ambitionen von Red Bull Salzburg überzeugt bin, und ich mit den verantwortlichen Personen sehr positive Gespräche führen konnte."

Sie hatten ja mehrere Angebote. Wie sehr wurde ihre
Entscheidung pro Red Bull auch von ihrem ehemaligen Spieler und jetzigen Sportdirektor Thomas Linke beeinflusst?
"Die Entscheidung wurde nicht von einzelnen Personen beeinflusst, sondern vom gesamten Umfeld."

Was wissen Sie über den österreichischen Fußball?
"Noch nicht genug. Aber ich werde mich in den nächsten Tagen und Wochen entsprechend informieren, das steht fest."

Wenn man sich bei deutschen Journalisten über Sie erkundigt, folgt meistens die Antwort: "Der ist ein harter Hund." Wie hart ist Huub Stevens wirklich?
"Immer so hart, wie es die Situation erfordert. In keinem Fall verliere ich allerdings den Respekt gegenüber den Mitmenschen."

Wie sehr legen Sie Wert auf Gemeinschafts-Maßnahmen und gibt es bei Ihnen auch ein Mitspracherecht für die Spieler?
"Wir sind eine Gemeinschaft, aber die Verantwortung liegt beim Trainerstab - und daher werden die Entscheidungen von uns getroffen. Aber das ist normal, denke ich."

Sie sind mittlerweile der vierte Trainer in der fünfte Saison von Red Bull. Wie wichtig ist Ihnen Kontinuität im Fußball?
"Kontinuität ist schon wichtig - aber nicht um jeden Preis. Änderungen können ja auch positiv sein."

Ihr Vorgänger Co Adriaanse ist unter anderem daran gescheitert, mit einem Teil der hiesigen Journalisten nicht zurechtgekommen zu sein. Sie gelten als Kommunikator. Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den Medien?
"Wir sitzen in einem Boot, und das heißt Fußball. Die Medien haben eine sehr wichtige Bedeutung. Und wir werden sehr gut, sehr offen und ich hoffe auch sehr respektvoll miteinander umgehen. Das gilt für beide Seiten."

Der Meistertitel ist bei Red Bull Voraussetzung. Das große Ziel
ist das Erreichen der Champions League. Wie sehr ist Erfolg für Sie planbar?

"Im Fußball kannst du mit harter Arbeit, mit Fleiß und Konsequenz die Voraussetzung für den Erfolg schaffen. Aber Erfolg planen ..."

Visionen sind zwar wichtig. Aber Red Bull will die Mannschaft Schritt für Schritt verjüngen und das Budget reduzieren. Sind die hochgesteckten Ziele für Sie dann trotzdem noch realistisch?
"Warum soll Red Bull in der Formel 1 Erfolg haben und nicht im Fußball? Natürlich können wir mit Red Bull auch im internationalen
Fußball erfolgreich sein."

Sie haben im Herbst 2003 auch kurz mit Niko Kovac zusammen
gearbeitet. Ist er für Sie trotz seiner bald 38 Jahre noch ein Thema?
"Bitte um Verständnis, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt zu Personalien nicht öffentlich äußere."

Co Adriaanse war unter anderem Dozent bei ihrer
Trainerausbildung. Wie würden Sie ihn beurteilen und werden Sie sich demnächst bei ihm über die Mannschaft erkundigen?

"Ich habe bereits mit Co telefonisch ein ausführliches Gespräch geführt und ich werde mich demnächst mit ihm in Salzburg
treffen."

Sie werden mit Ihrer Frau nach Salzburg kommen. Auf was neben dem Fußball freuen Sie sich ganz besonders?
"Meine Frau wird teilweise bei mir in Salzburg sein. Und auch meine Kinder werden mich und diese schöne Stadt öfters besuchen."

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(Bild: KMM)



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