"Lichterprobe"

800 Arbeiter stellen “LKH neu” fertig

Kärnten
06.05.2009 14:17
Ganze Vorhänge an Kabeln hängen von den Decken, kilometerlange Bahnen aus Bodenbelägen warten auf ihre Verlegung, Gipswände ohne Zahl werden verfugt - 800 Handwerker arbeiten derzeit auf Hochtouren, damit das "LKH neu" termingereicht bis zum Herbst fertig ist. Patienten werden allerdings erst ab Frühjahr 2010 behandelt. Dazwischen gibt es eine dreimonatige "Lichterprobe". Das Spital wird im Normalbetrieb laufen - mit allen Bediensteten, allen Geräten, aber keinem einzigen Kranken.

Der Kölner Michael Petri ist hingerissen: "Zu dieser Klinik muss man Kärnten beglückwünschen. Um dieses Jahrhundertwerk werden sie von vielen beneidet werden." Petri weiß, wovon er spricht, schließlich war er lange Jahre Berater der Kärntner Spitalsgesellschaft "Kabeg" und kennt das Projekt ganz genau.

Für alle anderen - Ärzte, Pfleger, Patienten - wird sich im "LKH neu" allerdings vieles ändern. Was heißt vieles, alles!

Stationen machen gemeinsame Sache
So ist die strenge Aufteilung nach Fachgebieten Schnee von gestern. LKH-Direktor Thomas Koperna: "Es wird fächerübergreifend behandelt, operiert, gepflegt." Was etwa heißt, dass sämtliche Krebspatienten auf einer Station behandelt werden oder auch die Herzchirurgie und die Herzinterne künftig gemeinsame Sache machen werden.

Die 14 Operationssäle, die in diesen Wochen fertig gestellt werden, werden auch länger genutzt. Koperna: "Es wird nicht nur bis 15 Uhr operiert, sondern bei Bedarf auch in den Nachmittag und Abend hinein."

Neue Spielregeln für Mitarbeiter
Wichtigster Punkt des gesamten "LKH neu" ist dabei die "Zentrale Notfallaufnahme". Hier laufen bald Diagnose und Erstbehandlung ab - egal, um welche Erkrankung es sich handelt. Erst danach erfolgt die Zuweisung des Patienten auf eine fachlich einschlägige Station. Michael Petri: "Es ist vor allem diese Neuorganisation, die das Projekt so gelungen macht. Aber natürlich müssen sich alle, auch Primarärzte, an die neuen Spielregeln halten."

22 Millionen Euro sollen im Jahr dadurch eingespart werden, und zwar ohne Nachteil für die Patienten.

Dreimonatige "Lichterprobe"
Weil es zu riskant wäre, sofort nach Fertigstellung die ersten Patienten aufzunehmen und zu behandeln, wird es eine dreimonatige "Lichterprobe" geben. Koperna: "Mit voller personeller Ausstattung und allen Geräten, allerdings ohne Patienten". Dadurch wird der Normalbetrieb simuliert und geprüft, ob die angeschafften Geräte auch fehlerfrei funktionieren. Aber auch, ob sich Ärzte, Schwestern und Pfleger an die neuen Abläufe gewöhnen können.

von Fritz Kimeswenger (Kärntner Krone) und kaerntnerkrone.at

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