Sie haben tapfer angekämpft gegen die Übermacht aus dem World Wide Web: Noch vor drei Jahren waren 67 Serviceeinheiten "im Dienst", laut Telekom riefen damals 380.000 Menschen pro Monat an. Ganz oben in der Beliebtheitsskala rangierte die Zeitansage, gefolgt von den Wasserstandsnachrichten (1577), der Schallplatte des Tages (1562), den APA-Nachrichten (1530), den APA-Sport-News (1540), der Statistik Austria (1544), den Kochrezepten (1564) und dem Horoskop (1569/1579/1589).
Keine "Steno-Übungen", keine "heitere Poesie"
Schon zu diesem Zeitpunkt waren jedoch viele Tonbanddienst-Nummern längst in die ewigen Jagdgründe der Telekommunikation eingezogen. Zum Beispiel das schrullige Steno-Diktat, das Übungseinheiten in vier verschiedenen Geschwindigkeitsstufen anbot. Oder nicht mehr ganz zeitgemäße Dinge wie die "praktischen Ratschläge für die Hausfrau" und die "Berufsaussichten bei der Post-und Telegraphenverwaltung". Auch das "Sport-Toto" sowie "heitere Poesie von österreichischen Autoren" verstummten.
Die Entdeckungsreise mit dem Telefonhörer neigt sich nun seinem Ende zu. Keine medizinischen Tipps mehr, keine Theaterkarten-Infos, kein Pollenwarndienst, keine Umwelt-Messwerte, keine Gold-und Silberpreise oder Schneeberichte mehr. Gemeinsam mit der Zeitansage eisern die Stellung gehalten haben lediglich die Rufnummern 1550 (Apotheken-Standorte) sowie 1591 (Gebetsaktion).
Wasserstandsnachrichten feierten Wiederauferstehung
"Ursprünglich (d. h. im Mai 2004) wurde die Nutzungsfrist des Rufnummernbereichs 15xx per Verordnung bis 12. Mai 2007 festgelegt. Auf begründeten Antrag konnte die Frist für einzelne 15er-Rufnummern um bis zu fünf Jahre verlängert werden. Die Nutzungsfrist für die Nummer 1503 wurde auf Antrag der Telekom Austria AG nur bis 12. Mai 2009 verlängert", gab die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) bekannt. Vielleicht wird es der Zeitansage ja ähnlich ergehen wie den Wasserstandsnachrichten. Die haben nämlich unter 0810-22-1577 Auferstehung gefeiert.
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