Kein Comeback!

Mario Haas gibt Teamchef Brückner einen Korb

Fußball
04.11.2008 16:41
Sturm-Graz-Stürmer Mario Haas hat am Montagabend einer möglichen Einberufung ins österreichische Fußball-Nationalteam für das freundschaftliche Länderspiel am 19. November in Wien gegen die Türkei einen Riegel vorgeschoben. "Es bleibt beim Nein", antwortete der 34-Jährige in einem ORF-TV-Interview auf die Frage, ob er seine Entscheidung nochmals überdenken könnte. ÖFB-Teamchef Karel Brückner hatte nämlich am Sonntag nach dem Verlassen des Horr-Stadions, in dem Sturm mit einem überragenden Haas 3:1 gegen die Austria gewann, angekündigt, den Routinier für das Testländerspiel einberufen zu wollen.

"Für die WM können wir uns kaum mehr qualifizieren. Jetzt sollen einmal die Jungen ran, ich konzentriere mich voll auf meinen Verein", sagte der mit neun Saisontreffern in der Bundesliga-Torschützenliste auf Rang zwei liegende Steirer. Gegen die Austria erzielte Haas, der in den vergangenen drei Meisterschaftsspielen sechsmal getroffen hat, seinen 131. Bundesligatreffer. Sein bisher letztes von 43 Länderspielen hat der schnelle Angreifer am 30. Mai 2007 gegen Schottland bestritten. Für die EURO 2008 war er trotz Platz zwei in der Schützenliste in der abgelaufenen Saison (14 Tore) nicht einberufen worden.

Sein Trainer Foda hatte über eine mögliche Nominierung seines Schützlings gemeint: "Ich würde mich freuen. Er ist körperlich in einem Top-Zustand und erzielt Tore. Leute, die von Fußball was verstehen, sehen, dass er in blendender Verfassung ist." Marko Stankovic über seinen Mitspieler: "Alle reden über Janko, aber vergesst Mario nicht. Er ist trotz seines Alters für jeden Vorbild und hätte sich eine Einberufung längst verdient."

Sturm erster "Bullen"-Verfolger
Die "Blackies" schwangen sich mit ihrem Erfolg bei der Austria zum ersten Verfolger von Titelfavorit Red Bull Salzburg auf. Die Austrianer, vor wenigen Wochen noch Tabellenführer, zeigten vor 9.054 Zuschauern die vielleicht schlechteste Saisonleistung und rutschten auf den vierten Rang ab. Sturm war an diesem Nachmittag in allen Belangen überlegen, die Violetten nicht einmal in der Lage, Aggressivität zu zeigen, weil sie zu weit vom Gegner standen und gar nicht in Zweikämpfe kamen.

Daxbacher bringt vier Stürmer im Finish
Nachdem die Gastgeber kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzt hatten, probierte Karl Daxbacher alles, bot im Finish sogar vier echte Stürmer auf. Es nützte nichts. "Was mich am meisten enttäuschte, war, dass wir in der zweiten Hälfte keine Torchance herausgespielt haben. Sturm hat unbehelligt kombinieren können. Es hat keiner meiner Spieler Normalform erreicht", resümierte der Austria-Feldherr, dessen Truppe sich in der Defensive wie in der Offensive gewaltig steigern muss, will sie am Freitag in Salzburg und am Dienstag im Wiener Derby nicht noch weiteren Boden im Spitzenfeld verlieren.

Bazina: "Sturm war zu stark"
"Sturm war für uns zu stark, hat viel besser gespielt und verdient gewonnen", meinte Mario Bazina und Franz Schiemer sprach von einer "bitteren Niederlage" gegen die Torfabrik, die vor dem Steirer-Derby gegen den Kapfenberger SV in den jüngsten fünf Pflichtspielen ein Trefferverhältnis von 19:6 produziert hat und nun vier Runden ungeschlagen ist. Nach dem 3:1 gegen Austria brachte es Foda auf den Punkt: "Wir waren 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben die Fehler eiskalt ausgenutzt." Wer das Spiel gesehen hat, muss ihm widerspruchlos beistimmen.

Die Steirer waren in der Defensive trotz des Fehlens von Ferdinand Feldhofer gut organisiert und spielten schnell nach vorne. "Ich hatte nie das Gefühl, die Partie abzugeben. Wir haben Potenzial, sonst würden wir nicht auf dem zweiten Platz stehen." Die Krönung der Darbietung bot Mario Haas, der beste Mann auf dem Platz. Mit seinem sehnenwerten Fersler-Tor - verkehrt zum Gehäuse stehend - setzte er den Schlusspunkt unter dem Einbahn-Fußball. Ein solches Gustostückerl war dem stürmenden Kapitän laut eigener Aussage schon vor "sicher zehn Jahren" einmal gegen Rapid-Keeper Michel Konsel gelungen.

Foda zum Haas-Tor: "Das Tor des Jahrhunderts!"
Das spektakuläre 3:1 von Sturm-Oldie Haas, der in der ewigen Torschützenliste (131. Treffer im im 358. Oberhaus-Einsatz) auf Platz sechs vorstieß, entzückte auch Foda: "Das war nicht das Tor des Monats, es war das Tor des Jahrhunderts!"

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(Bild: KMM)



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