Unvergesslich

New York: Ein Städtetrip im Big Apple

Reisen & Urlaub
08.03.2017 12:38

"Welcome to New York, it’s been waiting for you", trällert Popsternchen Taylor Swift in einem ihrer Lieder. Und tatsächlich, diese Stadt nimmt gefangen und wartet darauf, entdeckt zu werden. Ein Trip in die US-Metropole ist ein unvergessliches Reiseerlebnis.

Es ist windig auf der Aussichtsplattform des Rockefeller Center. Auch jetzt um 21.30 Uhr drängen sich hier im 70. Stockwerk Menschen aus aller Herren Länder an der verglasten Brüstung, um einen Blick auf die Skyline Manhattans und den Central Park zu ergattern. New York bei Nacht - ein unendliches Lichtermeer liegt zu unseren Füßen, und die Aussicht ist einfach atemberaubend. Viele zücken ihre Handys, um Selfies mit dem Empire State Building im Hintergrund an die Daheimgebliebenen zu schicken oder einfach nur das Panorama einzufangen.

Zu Fuß brauchen wir von unserem Hotel rund 15 Minuten zu dem in den 1930er-Jahren erbauten Komplex aus 14 Wolkenkratzern. Eine Stadt in der Stadt wollte der Ölmilliardär John D. Rockefeller erschaffen, deren Zentrum die berühmte Eisfläche bildet.

8,4 Millionen Menschen leben in der Metropole
Wir sind am Nachmittag mit einer Boeing 767 der Austrian Airlines aus Wien gekommen. Auf dem Weg zum Hotel dann ein erster Eindruck vom Verkehr in der Metropole an der Ostküste Amerikas. Rushhour - das bedeutet verstopfte Straßen und ein nur langsames Weiterkommen. Doch die Vorfreude auf fünf Tage in dieser aufregenden Stadt überwiegt.

Hier pulsiert das Leben, verschmelzen die unterschiedlichsten Kulturen zu einem großen Ganzen. 8,4 Millionen Menschen aus aller Welt leben in New York - annähernd so viele wie in Österreich. Einwanderer verschiedenster Nationalitäten haben in diesem Schmelztiegel ein neues Zuhause gefunden und sich zum Teil doch ihr ganz eigenes Stück alte Heimat bewahrt. Davon kann man sich in Chinatown, Little Italy, Greenpoint, das wegen des hohen Anteils an polnisch-stämmiger Bewohner den Spitznamen "Little Poland" trägt, ein eindrucksvolles Bild machen.

Vom Times Square zum Broadway
Wir wohnen im 2016 eröffneten Hotel RIU Plaza New York. Im Herzen Manhattans gelegen, nur wenige Gehminuten von den flimmernden Neonreklamen des Times Square, jener weltberühmten Kreuzung von Broadway und Seventh Avenue an der 42nd Street, entfernt, ist es der ideale Ausgangspunkt für unsere Streifzüge. Mitten auf dem Platz wurde eine riesige Tribüne aufgebaut, die einzig und alleine dazu dient, das geschäftige Treiben und das grelle Leuchten der riesigen Reklametafeln zu beobachten.

Der Broadway, New Yorks wohl berühmteste und mit 20 Kilometern auch längste Straße, zieht sich von der Südspitze der Insel Manhattan gegen Norden. Im geradlinigen Straßennetz bildet er die einzige schräge Ausnahme. In den 39 Theatern rund um den Time Square laufen ständig Aufführungen. Ob Musicals, Klassiker oder ernsthaftes Bühnenstücke, der Besuch einer Broadway-Vorstellung gehört einfach zu jedem New-York-Besuch dazu.

Mit dem Minivan geht es durch New Yorks am dichtesten besiedelten Bezirk. Die 10 Kilometer lange Fifth Avenue gilt als die teuerste Straße der Welt. Sie beginnt am Washington Square Park und führt durch ganz Midtown Manhattan bis zum Central Park. Zahlreiche Designer haben hier ihre Flagship-Stores. Museen, mondäne Rooftop-Bars, Restaurants sowie Wohn- und Bürogebäude wechseln sich ab. Das wohl bekannteste Hochhaus der Stadt, das 1931 in Art déco erbaute Empire State Building, die New York Public Library, das Guggenheim Museum, das Rockefeller Center oder auch der Trump Tower sind täglich Fotomotive Tausender Touristen.

Am Central Park
Ein 342 Hektar großer Landschaftsgarten bildet die grüne Lunge der Stadt. Der Central Park ist ein Refugium voll von Ruhe und Beschaulichkeit. Ideal, um der Hektik der Stadt zu entfliehen und einfach abzuschalten. Hier treffen sich Jogger, Radfahrer oder Inlineskater zum Sport, führen Hundesitter ihre Schützlinge Gassi oder flanieren verliebte Pärchen auf der Suche nach einer stillen Ecke. Ein Straßenmusiker spielt Beatles-Songs auf seiner Gitarre und erinnert damit an den unvergessenen John Lennon, der vor der Haustüre des Dakota Buildings nahe dem Park erschossen wurde.

Zum absoluten In-Viertel hat sich Meatpacking District gewandelt. Noch bis Mitte der 1990er-Jahre waren hier die großen Schlachthäuser der Stadt angesiedelt. Heute findet man in der Gegend zwischen Chelsea und Greenwich Village edle Boutiquen, Restaurants und Bars. Ein sichtbares Zeichen dieser Wandlung ist die seit 2009 eröffnete "Highline". Die stillgelegte Güterzugtrasse, die dazu diente, den Fleischereibetrieben einen leichteren Abtransport ihrer Waren zu ermöglichen, wurde zu einem außergewöhnlichen Park, 20 Meter über der Erde, umgestaltet.

Brooklyn - Mittelpunkt der Kreativszene
Mit dem Salzburger Günter Meislinger, der 1978 in die USA ausgewandert ist und New York mittlerweile wie seine Westentasche kennt, treffen wir uns in Brooklyn. Galt Brooklyn über Jahrzehnte als Ghetto, mausert sich dieser Bezirk nicht zuletzt aufgrund der exorbitanten Lebenshaltungskosten in Manhattan immer mehr zum neuen Mittelpunkt der Kultur- und Kreativszene. Günter erzählt uns, dass auf Initiative von Joe Ficalora leer stehende Fabriksgebäude im Stadtteil Bushwick jungen Künstlern zugänglich gemacht wurden, die die tristen Fassaden mit Graffitis in bunte Kunstwerke verwandeln. Auch Williamsburg, in dem rund 300.000 orthodoxe Juden leben, hat sich zu einem angesagten Szeneviertel gewandelt.

Am Ground Zero
Gedrückt ist die Stimmung bei uns allen, als wir die Gedenkstätte für die Opfer des 11. September 2001 besuchen. Mit dem Begriff "Ground Zero"versuchte man, dem Entsetzen über die Anschläge auf die Zwillingstürme einen Namen zu geben. 2800 Menschen aus 91 Ländern fanden hier den Tod. Wo das World Trade Center stand, wurden zwei tiefe Bassins mit den Namen aller ums Leben Gekommener eingelassen. Wasser, das von allen Seiten in die Becken fällt und dort versiegt, soll die Tränen symbolisieren, die man um die Opfer weinte. Die Führungen im dazugehörigen 9/11 Museum werden von Feuerwehrleuten, Überlebenden oder Angehörigen von Opfern geleitet. Mit dem Freedom Tower entstand überdies der nunmehr höchste Wolkenkratzer Amerikas.

Auf dem Hudson River
Abends präsentiert sich die Stadt von ihrer schönsten Seite. Wir haben eine "Dinner Cruise" auf dem Hudson River gebucht. Von Chelsea Piers geht es los. Während uns das Abendessen serviert wird, gleitet das Boot durch die Dunkelheit, im Hintergrund die von Tausenden Lichtern erhellte Skyline der Stadt. Vorbei an Battery Park, Ellis Island und der Brooklyn Bridge. Und als wir schließlich langsam an der hell erstrahlenden Freiheitsstatue vorbeifahren, schmettert die Bordsängerin voller Inbrunst Frank Sinatras Liebeserklärung an dieses so einmalige New York.

Eva Bukovec, Kronen Zeitung

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