Intensivstation voll

Liebe und Technik retten Extrem-Frühgeborene

Oberösterreich
10.02.2017 20:00

Täglich kämpft Dr. Gabriele Wiesinger-Eidenberger im MedCampus IV. der Linzer Uniklinik um das Leben der kleinsten Patienten. Sie ist verantwortlich für die 14 Intensivbetten für Extrem-Frühgeborene. Die Neonatologie-Primaria über Grenzen und Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren noch außer Reichweite waren.

Die 14 Betten sind voll - bräuchten Sie mehr?
Der Bedarf ist gegeben, obwohl wir in den vergangenen Jahren aufgestockt haben. Aber mittelfristig zwei Betten mehr wären jedenfalls wünschenswert. Wir behandeln nicht nur Frühchen, sondern auch Kinder mit schweren Fehlbildungen.
Wo liegt das Problem?
In der Betreuungsintensität. Wir bräuchten mindestens sechs speziell ausgebildete Pflegekräfte und eine halbe Arztstelle dazu.
Gibt’s mehr Frühchen?
Die Zahl der Frühgeburten stagniert, aber es kommen mehr Kinder als früher sehr unreif zur Welt.
Woran liegt das?
Die größten Risiken sind eine sehr frühe oder späte Mutterschaft und Mehrlingsschwangerschaften.
Ab welchen Geburtsgewicht haben Kinder eine realistische Überlebenschance?
Es geht weniger ums Gewicht, als um die Schwangerschaftswoche. Es gibt genaue Richtlinien, was wann getan werden darf. Ab der vollendeten 22. Woche überleben maximal zehn Prozent der Kinder. Ab der 23. Woche steigt die Überlebenschance auf  50, ab der 24. Woche auf über 80 Prozent.
Da hat sich viel getan.
Als ich 1988 hier anfing, galt die 28. Woche als Grenze, dass Kinder überleben.
Jetzt ist man bei Woche 22  ist diese Grenze weiter senkbar?
Technisch vermutlich ja, da geht’s in den Ethik-Bereich.
Wie behandeln Sie diese extremen Frühchen?
Wichtig ist, dass Eltern viel bei den Kindern sind. Technische Errungenschaften erleichtern, dass die Behandlung - oft über Wochen - ruhig und schonend ist.

Markus Schütz, OÖ-Krone

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