„Die Fireblade“ sagt sich so lapidar dahin, ihr ganzer Name ist aber Honda CBR1000RR Fireblade. Man darf sich das ruhig auf der Zunge zergehen lassen. Dazu diese Zahlen: 178 PS bei 12.000/min., 112 Nm bei 8.500/min. Dabei wiegt sie vollgetankt nur exakt 199 kg! Ein böses G’schau wie ihre Vorgängerin oder ihre Konkurrentinnen spart sie sich. Bei ihrem Anblick muss nicht einmal die Schwiegermutter den Kopf schütteln, schon gar nicht in diesem unauffälligen Dunkelrot-metallic.
Doch der Schein trügt. Bei aller Seriosität und Leichtigkeit beim Fahren: Wer sich unbedarfter Dinge voll Über- und Hochmut hier draufsetzt, wird Probleme bekommen. Wenn er Pech hat, rast er beschleunigungsberauscht im ersten Gang in die nächste Radarfalle, wenn er Glück hat, trocknet ihm bei 159 km/h der Begrenzer seine Träume, weil er das Schalten vergessen hat.
Spielerisches Handling
Mit Schalten schafft es die Honda in 3,3 Sekunden von 0 auf 100, weitere 4,2 Sekunden vergehen bis zum zweiten Hunderter, den dritten verfehlt sie mit 293 km/h nur knapp. Doch es sind nicht die blanken Zahlen, die mich so beeindrucken; schnell und leicht sind andere auch. Es ist die spielerische Leichtigkeit, die an eine 600er erinnert. Der elektronische Lenkungsdämpfer beißt erst bei höherem Tempo zu, beim Rangieren oder bei langsamer Fahrt hält er sich zurück. Das Fahrwerk sorgt auch bei Extrembeanspruchung für Ruhe und Gelassenheit, lässt die Bandscheiben aber auch auf holprigen Landstraßen am Leben. Und die Bremsen sind vom Feinsten, wobei die Belagwahl sich eher für die Straße als für die Rennstrecke eignet. Aber wer hat eine solche schon dauernd zur Verfügung.
Diese neue Fireblade gehört zum Feinsten, was im Moment am Markt ist, und ist ein Quantensprung im Vergleich zur (auch nicht faden) alten. Man muss sie fahren, um das zu spüren.
Stephan Schätzl
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht …
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