Klaus-Michael Kühne, 87, gilt mit einem Privatvermögen von kolportierten 40 Milliarden Euro als reichster Deutscher. Jetzt übt der ehemalige Signa-Investor harte Kritik am Immobilienspekulanten.
Der Hamburger Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne hat in einem aktuellen Interview mit der „Welt“ scharf mit dem einstigen Immobilien-Spekulanten René Benko abgerechnet. Kühne, der über seine Holding mit mehreren Hundert Millionen Euro in Benkos Signa-Imperium investiert war, spricht offen von einem Verlust in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro.
„Hat es verdient, im Gefängnis zu sitzen“
„Ich bin einem Ganoven ersten Ranges auf den Leim gegangen“, sagt Kühne. „Ich habe sein Geflecht an Unternehmen nicht durchschaut. Für mich ist das Kapitel Benko abgeschlossen. Er hat es verdient, im Gefängnis zu sitzen.“
Wie die „Krone“ bereits berichtete, hatte Kühne, über seine Holding größter Einzelaktionär bei Lufthansa oder Hapag-Lloyd, schon im Dezember 2022 das Vertrauen in Benko verloren. Bei einem persönlichen Treffen in Hamburg ließ der deutsche Unternehmer den vermeintlichen österreichischen Wunderwuzzi damals kurzerhand am Tisch sitzen und zeigte ihm wenig später in schriftlicher Form den Ausstieg aus der undurchsichtigen Signa an: „Das Vertrauen ist zerstört.“ Benkos Bettelversuche um eine erneute Audienz wurden nicht erhört.
Im Nachhinein bezeichnet sich Kühne selbst als zu leichtgläubig: „Ich habe mich von Herrn Benko einlullen lassen.“
Trotz der enormen Verluste zeigt Kühne aktuell Bereitschaft, sich an einem möglichen Konsortium zum Weiterbau des halbfertigen Elbtower-Projekts in Hamburg zu beteiligen – allerdings nur unter der Bedingung eines stabilen, glaubwürdigen Konzepts seitens der Stadt Hamburg und weiterer Investoren.
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