"Anti-Kärnten-TV"

BZÖ mit Petition gegen “Willkommen Österreich”

Österreich
01.11.2008 11:49
Die Ausgabe der Satire-Show "Willkommen Österreich" zum Tod Jörg Haiders im ORF veranlasst das BZÖ jetzt zu drastischen Maßnahmen. Die Kärntner Orangen sammeln Unterschriften für eine sogenannte Popularbeschwerde vor dem Bundeskommunikationssenat. Vom "Anti-Kärnten-Programm" des ORF, respektive den scharfzüngigen Komikern Stermann und Grissemann (Bild), fühle sich der Großteil der Kärntner Bevölkerung beleidigt, hieß es.

Ziel der Beschwerde sei es, den Verantwortlichen des ORF klarzumachen, dass sich die Kärntnerinnen und Kärntner die bösartige Berichterstattung des ORF nicht mehr länger gefallen lassen, so der designierte Parteichef Uwe Scheuch: "Wie können und wollen nicht zulassen, dass ein ganzes Land lächerlich gemacht wird."

Die Unterschriftenaktion soll sofort beginnen, für eine Popularbeschwerde sind die Unterschriften von 120 Personen, die in einem ORF-Gebühren-Haushalt leben, nötig - was angesichts der Beliebtheit von Haider vielerorts in Kärnten wohl kein Problem ist. Der Bundeskommunikationssenat (kurz: BKS) ist die Rechtsaufsicht über den ORF und entscheidet auf Basis des ORF-Gesetzes, ob Sendungen gegen dieses verstoßen haben.

Ausschnitte aus der Sendung (Folge 50) gibt es im Internet auf der Website der Stermann-und-Grissemann-Show - siehe Infobox!

Der ORF hatte zur Kritik an der "Willkommen Österreich"-Folge entgegnet, eine kritische Auseinandersetzung mit der "geradezu kultischen Inszenierung der Emotionen" in den Tagen nach Haiders tödlichem Unfall müsse möglich sein. Die Intention von Stermann und Grissemann sei es gewesen, in einer Programmnische zu später Stunde „einen kleinen medialen Gegenpol“ und damit all jenen ein Ventil zu bieten, die „eine für sie als unerträglich empfundene Situation“ aufarbeiten wollten, hieß es vom ORF weiter. Programmchef Lorenz: „Stermann und Grissemann haben das in sehr pointierter Weise mit den Mitteln der Satire umgesetzt.“

Dörfler protestierte bei Wrabetz und Kärntner Uni-Direktor
Der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler hatte zuvor schon bei ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz schriftlich „Empörung und Protest“ gegen die Sendung vom 23. Oktober deponiert. Der Umgang der beiden mit dem Tod Jörg Haiders sei in „geschmack- und pietätloser Weise“ erfolgt, erklärte Dörfler. Er bedauere, dass der ORF solchen Auftritten eine Bühne biete, die „jenseits jeder Verantwortung eines öffentlich-rechtlichen Senders“ lägen. Zugleich ersuchte er den Rektor der Universität Klagenfurt, Heinrich Mayr, einen für 11. Dezember angesetzten Auftritt des Kabarettistenduos an der Universität zu untersagen. Die Meinungsfreiheit und der Anspruch auf künstlerische Freiheit „haben dort ihre Grenzen, wo sie die Menschenwürde anderer verletzen“, so Dörfler. Eine Reaktion der Klagenfurter Uni ist bis dato ausgeblieben.

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