Menschen leben seit mindestens 9.000 Jahren mit Katzen zusammen, schreiben die Wissenschaftler um Wesley Warren von der Washington University School of Medicine in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Zur Familie der Katzen (Felidae) gehören knapp 40 Arten, die rund um den Globus verbreitet sind und sich an unterschiedlichste Umweltbedingungen angepasst haben.
Hauskatzen (Felis silvestris catus) gelten nur als semidomestiziert, da sie nicht isoliert von Wildkatzen leben und der Mensch nicht zwingend ihre Futterversorgung und die Aufzucht der Nachkommen kontrolliert. Aus diesem Grund gingen die Forscher um Warren davon aus, dass die Domestizierung nur leichte Spuren im Katzen-Erbgut hinterlassen hat.
Erbgut von Katze durch Domestizierung verändert
Sie entzifferten zunächst das Erbgut einer weiblichen Abessinierkatze. Die genetischen Informationen dieser Rasse verglichen die Forscher mit denen von sechs anderen Hauskatzen-Rassen, zwei Wildkatzen-Arten und vier anderen Säugetieren: Mensch, Hund, Tiger und Kuh.
Die Wissenschaftler fanden im Erbgut der Hauskatzen fünf Regionen, die offenbar mit ihrer Domestizierung zusammenhängen. Sie betreffen die Gedächtnisbildung, das Lernen durch Belohnung und die Konditionierung durch Angst. Außerdem stießen sie auf Besonderheiten des Fettstoffwechsels, die wohl mit der Fleisch-intensiven Ernährung von Katzen zusammenhängen, sowie Gen-Variationen, die die außergewöhnlichen Seh- und Hörfähigkeiten der Vierbeiner erklären, berichten die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.