Ein Blick auf die aktuellen Konjunkturprognosen zeigt, dass nicht nur Schwellenländer wie China ein starkes Wachstum haben. Auch die USA und in Europa der Osten sowie auch Großbritannien können mit mehr als zwei Prozent Plus aufwarten.
IHS-Chef Christian Keuschnigg analysiert die Ursachen: "Die Euro-Zone hat eine Krise gehabt wegen der zu hohen Verschuldung. Das spürt man jetzt noch deutlich." Bei einigen Staaten, die besonders arg betroffen waren (Spanien, Portugal, Irland und Griechenland), merke man aber, dass die radikalen Reformen, die sie auf Druck der EU machen mussten, greifen. Dort wird jetzt wieder ein Wachstum erwartet. Keuschnigg: "Daran hätte sich Österreich ein Beispiel nehmen können."
Sehr gute Daten in Osteuropa
Doch am besten läuft es in den neuen EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa, wo zwischen 2,5 und 3 Prozent Plus erwartet wird. "Diese Länder haben Aufholpotenzial beim Wohlstand, daher legen sie stärker zu." Für Österreichs Exportwirtschaft sind Polen, Tschechien & Co. wichtig. Keuschnigg: "Dort können wir kompensieren, was wir zum Beispiel Richtung Italien verloren haben."
Dass Großbritannien innerhalb der EU so gut dasteht, wird den Euro-Gegnern gefallen. Die Arbeitslosenrate sinkt, Konsumnachfrage und Zuversicht der Unternehmen sind hoch, das Britische Pfund ist noch eine starke Währung.
Deutschland, die Konjunkturlokomotive der letzten Jahre, entwickelt sich nicht so gut wie erwartet. Schuld daran sind die politischen Spannungen mit Russland und die wirtschaftlichen Folgen daraus. Außerdem spürt die deutsche Exportwirtschaft sinkende Nachfrage aus den Schwellenländern (ausgenommen China) und jenen Teilen Europas, denen es nicht gut geht (Italien und Frankreich).
Starkes Wachstum in China und USA
In den USA freut man sich über ein robustes Wachstum. Keuschnigg: "Dort hat der private Konsum die Wirtschaft aus der Rezession geholt. Einziges Problem ist die steigende Verschuldung." Dass China mit 7 Prozent Wachstumsführer bleibt, sieht Keuschnigg gelassen: "Das Pro-Kopf-Einkommen ist dort noch immer so gering, da gelten andere Entwicklungsmuster."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.