Konjunkturprognosen

China, USA und Osteuropa laufen Westeuropa davon

Wirtschaft
26.12.2014 18:49
Für Österreich sind die Prognosen nach dem mageren Jahr 2014 mit nur 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum nicht berauschend: Je nach Institut werden zwischen 0,4 und höchstens 0,8 Prozent erwartet, erst 2016 könnten es laut IHS zumindest wieder 1,6 Prozent sein. Da stellt sich die Frage: Ist es woanders besser? Die Antwort lautet: Ja - denn China, die USA und Osteuropa laufen den Westeuropäern davon.

Ein Blick auf die aktuellen Konjunkturprognosen zeigt, dass nicht nur Schwellenländer wie China ein starkes Wachstum haben. Auch die USA und in Europa der Osten sowie auch Großbritannien können mit mehr als zwei Prozent Plus aufwarten.

IHS-Chef Christian Keuschnigg analysiert die Ursachen: "Die Euro-Zone hat eine Krise gehabt wegen der zu hohen Verschuldung. Das spürt man jetzt noch deutlich." Bei einigen Staaten, die besonders arg betroffen waren (Spanien, Portugal, Irland und Griechenland), merke man aber, dass die radikalen Reformen, die sie auf Druck der EU machen mussten, greifen. Dort wird jetzt wieder ein Wachstum erwartet. Keuschnigg: "Daran hätte sich Österreich ein Beispiel nehmen können."

Sehr gute Daten in Osteuropa
Doch am besten läuft es in den neuen EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa, wo zwischen 2,5 und 3 Prozent Plus erwartet wird. "Diese Länder haben Aufholpotenzial beim Wohlstand, daher legen sie stärker zu." Für Österreichs Exportwirtschaft sind Polen, Tschechien & Co. wichtig. Keuschnigg: "Dort können wir kompensieren, was wir zum Beispiel Richtung Italien verloren haben."

Dass Großbritannien innerhalb der EU so gut dasteht, wird den Euro-Gegnern gefallen. Die Arbeitslosenrate sinkt, Konsumnachfrage und Zuversicht der Unternehmen sind hoch, das Britische Pfund ist noch eine starke Währung.

Deutschland, die Konjunkturlokomotive der letzten Jahre, entwickelt sich nicht so gut wie erwartet. Schuld daran sind die politischen Spannungen mit Russland und die wirtschaftlichen Folgen daraus. Außerdem spürt die deutsche Exportwirtschaft sinkende Nachfrage aus den Schwellenländern (ausgenommen China) und jenen Teilen Europas, denen es nicht gut geht (Italien und Frankreich).

Starkes Wachstum in China und USA
In den USA freut man sich über ein robustes Wachstum. Keuschnigg: "Dort hat der private Konsum die Wirtschaft aus der Rezession geholt. Einziges Problem ist die steigende Verschuldung." Dass China mit 7 Prozent Wachstumsführer bleibt, sieht Keuschnigg gelassen: "Das Pro-Kopf-Einkommen ist dort noch immer so gering, da gelten andere Entwicklungsmuster."

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